Aus neun unterschiedlichen Nationalitäten stammen die zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projekts „Momentum Mobilität“ (MoMo), die seit Oktober 2022 bei der MVG Busfahrerin oder Busfahrer werden wollen. Zehn von ihnen haben ihr Ziel bereits erreicht. Nach dem bisher so erfolgreichen Verlauf befindet sich das Qualifizierungsprojekt aktuell in der zweiten Runde. Für die Maßnahme, die vom Bildungsträger „Arbeit und Leben gGmbH“ in Kooperation mit dem Jobcenter Mainz umgesetzt wird, stellt das Land Rheinland-Pfalz rund 85.000 Euro zur Verfügung. Im Gespräch mit den beiden Busfahrern Ata Ul Manan Ghumman und Hasan Marwan informierte sich der rheinland-pfälzische Arbeits- und Sozialminister Alexander Schweitzer (SPD) am 6. Februar 2024 über die größten Hürden und persönlichen Erfolge auf dem Weg zum Traumjob. Ghumman und Marwan sind Teilnehmer des ersten Durchlaufs des Qualifizierungsprojekts und seit Sommer 2023 bei der MVG als Busfahrer angestellt. Minister Schweitzer: „Angesichts des steigenden Fachkräftebedarfs in der Busbranche freut es mich, dass wir mit unserem Projekt einen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten können.“
Auf ihrem Weg zum Berufsabschluss wurden die Teilnehmer durch den gemeinnützigen Bildungsträger „Arbeit und Leben gGmbH“ unterstützt und betreut. Dazu gehören Hilfestellungen bei der Vorbereitung auf die IHK-Grundqualifizierung und den Führerschein D, beim Ausbau von Alltagskompetenzen sowie die Begleitung und die Unterstützung beim Kontakt in den Betrieb und bei der Aufnahme der Berufstätigkeit. Die Kombination aus beruflicher Qualifizierung und Sprachförderung, Prüfungsvorbereitung und individuellem Coaching sowie einer Einstellungszusage bei erfolgreichem Abschluss durch die MVG führe dabei zu einer sehr hohen Erfolgsquote des Qualifizierungsprojekts. Doris Hormel von „Arbeit und Leben“: „Das Erfolgsrezept besteht in der ganzheitlichen und länger andauernden Begleitung der Teilnehmenden: Wir machen uns keine Vorstellung davon, wie herausfordernd es ist, als Außenstehender der deutschen Verwaltung gerecht zu werden, die verklausulierte Sprache von Fahrprüfungen zu erlernen und bei all dem den Mut und den Glauben an sich nicht zu verlieren, dass man das Ziel, Busfahrer oder Busfahrerin zu werden, erreichen wird.“
Nach dem erfolgreichen Projektstart haben seit Herbst 2023 erneut fünf Frauen und sieben Männer die Möglichkeit, Busfahrerin und Busfahrer in Mainz zu werden. Die meisten Teilnehmer der zweiten Runde haben eine Migrations- oder Fluchtgeschichte und sind zwischen 2009 und 2019 nach Deutschland gekommen. Sie sind zwischen 24 und 57 Jahre alt, stammen aus Afghanistan, Syrien, Rumänien, El Salvador, dem Iran und Deutschland.
„Integration durch Arbeit kann nur dann gelingen, wenn sie nachhaltige Perspektiven auf Beschäftigung und soziale Teilhabe eröffnet“, erklärte Arbeitsminister Schweitzer abschließend. „Das gilt insbesondere für Menschen mit Migrationshintergrund, die bei uns Fuß fassen möchten, aber auch für alle anderen Menschen, die es am Arbeitsmarkt schwerer haben als andere.“
Text: MVG/red, Bild: Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG)