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Moderne Triebwagen für den Harz?

Bei den Harzer Schmalspurbahnen haben sich bei Infrastruktur und Fahrzeugen erhebliche Investitions- und Instandhaltungs-Rückstände angehäuft. Mit einem Konsolidierungs-Konzept soll gegengesteuert werden.

8. September 2025

Zwei Triebwagen stehen nebeneinander.
Triebwagentreffen auf der Selketalbahn im Harz.
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Anfang September präsentierten Katrin Müller, Geschäftsführerin der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB), und Thomas Balcerowski, HSB-Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat des Harzkreises, ein Entwicklungs- und Konsolidierungs-Konzept zur Zukunft des Unternehmens. Anlass für die Erstellung war, dass die HSB in den vergangenen Jahren durch stark gestiegene Kosten in verschiedenen Bereichen zunehmend vor erhebliche finanzielle Herausforderungen stand und sich die Situation 2024 zuspitzte. Die Bundesländer Sachsen-Anhalt und Thüringen als ÖPNV-Aufgabenträger sowie die kommunalen HSB-Gesellschafter reagierten darauf mit zusätzlichen finanziellen Hilfen – verbunden mit der Erwartung, dass die HSB ein nachhaltiges Konzept für ihre Zukunft entwickelt. Erarbeitet wurde das Konzept von der SCI Verkehr GmbH aus Köln. 

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Kann des 140 km lange Streckennetz erhalten bleiben?

Im Mittelpunkt der Analysen stand die rein wirtschaftliche Betrachtung des Status Quo der HSB mit dem Ziel, Maßnahmen zur Kostenbegrenzung wie zur Erlös- und Effizienzsteigerung zu entwickeln und Wege zur organisatorischen Weiterentwicklung aufzuzeigen. Besondere Aufmerksamkeit lag dabei auf dem Erhalt des 140 km umfassenden Streckennetzes, der Sicherung des touristisch wichtigen Dampfbetriebs sowie der Weiterentwicklung des HSB-Verkehrs hin zu einem modernen SPNV-Angebot. Die Digitalisierung und moderne Technologien werden auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen. So wurde die bereits angestrebte Umrüstung der noch betriebsfähig zu erhaltenden historischen Fahrzeuge auf umweltfreundlichere Antriebe, wie beispielsweise die Leichtöl-Feuerung bei den Dampflokomotiven, in die Untersuchungen einbezogen. Darüber hinaus wurde aber auch geprüft, unter welchen finanziellen Voraussetzungen ein Weiterbetrieb des Gesamtnetzes oder nur von Teilstrecken möglich ist.

Emissionsfreie Triebzüge und eine neue Werkstatt?

Die Ergebnisse der Analysen belegen in Summe, dass sich bei der HSB in den vergangenen Jahren erhebliche Investitions- und Instandhaltungs-Rückstände aufgehäuft haben – insbesondere bei der Infrastruktur und den Fahrzeugen. Für die nächsten zehn Jahre wird hier ein Sanierungs- und Modernisierungs-Bedarf in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe erwartet. Die Handlungs-Empfehlungen von SCI Verkehr geben der HSB dabei neben strategischen Ausrichtungen auch einen klaren Zukunftskurs:

  • Sanierung des Streckennetzes einschließlich aller dazugehörigen Bauwerke und technischer Anlagen,
  • Anschaffung einer neuen Fahrzeug-Generation in Form von Triebwagen mit alternativen Antrieben,
  • Modernisierung der zu erhaltenden Dampf- und Diesellokomotiven sowie der historischen Wagen,
  • Neubau einer erweiterten Werkstatt für die Instandhaltung der künftigen Triebwagen,
  • Umsetzung von Übergangsfahrplänen, bis die Modernisierungs-Maßnahmen greifen.

Ein zentrales Element ist die notwendige Modernisierung der Werkstatt-Infrastruktur, da die bestehende Anlage für die Instandhaltung einer neuen Fahrzeuggeneration nicht geeignet ist. Positiv hervorzuheben ist: Ein Personalabbau ist nicht vorgesehen.

Die weiteren Schritte

Die nun vorliegenden Ergebnisse bilden die Grundlage für die kommenden Gespräche mit den Ländern Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie den Gesellschaftern und Aufsichtsräten der HSB. Die anstehenden zukunftsweisenden Entscheidungen hängen maßgeblich von den künftigen Finanzierungs-Möglichkeiten ab. „Mit dem vorliegenden Konzept haben wir nun eine klare Orientierung, wie wir die HSB fit für die kommenden Jahrzehnte machen können – wirtschaftlich tragfähig, technisch modern und zugleich traditionsbewusst“, sagte HSB-Chefin Katrin Müller. 

Text: HSB/red, Bild: Regionalverkehr

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