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Mobilität

Monheim am Rhein: Autonome Kleinbusse fahren nicht mehr

Über fünf Jahre haben die autonomen „Altstadtstromer“ in Monheim am Rhein neue Maßstäbe für den autonom betriebenen ÖPNV gesetzt. Nun wird nach einer Nachfolge-Lösung gesucht.

30. September 2025

Ein Kleinbus fährt vor Altstadthäusern.
Ein autonomer Kleinbus des Herstellers EasyMile fährt durch die Monheimer Altstadt.
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Die autonomen Elektrobusse der „Bahnen der Stadt Monheim GmbH (BSM)“ fahren nicht mehr: Am 28. September 2025 waren die kleinen Zweiachser letztmalig auf ihrer Linie A01 zwischen der Altstadt und Monheim Mitte unterwegs sein. Entscheidender Grund für das Aus ist, dass der französische Hersteller EasyMile den Support für die eingesetzten Fahrzeuge Ende September eingestellt hat.

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EasyMile leistet keinen Support mehr

Bereits im Sommer 2024 hatte das Unternehmen aus Toulouse angekündigt, sich aus der Entwicklung der Fahrzeuge zurückzuziehen. Ohne die vor allen software-technische Unterstützung können die BSM die Fahrzeuge aber nicht weiter betreiben. Dass es zu keinem lückenlosen Umstieg auf die Shuttles eines anderen Herstellers kommt, liegt nach Angaben der BSM auch daran, dass die Zuständigkeit für die Zulassung von autonomen Fahrzeugen im Linienbetrieb inzwischen vom Land zum Bund gewechselt hat – neue Regularien inklusive. Damit „erleidet“ der autonome ÖPNV in Monheim das gleiche Schicksal wie sein Pendant im bayerischen Kurort Bad Birnbach: Hier fahren bereits seit dem 20. Dezember 2024 keine autonomen Shuttles mehr, nachdem EasyMile keine Mitarbeiter mehr für Service und Support der Fahrzeuge bereitstellte.

Pionierarbeit mit Potenzial 

„Die Linie A01 hat uns gezeigt, dass autonome Mobilität im Alltag ein Gewinn ist und für viele Menschen eine sichere und zuverlässige Linien-Verbindung schafft“, kommentierte Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann am 26. September 2025 den bisherigen Betrieb. „Die BSM haben echte Pionierarbeit geleistet und viele Erkenntnisse gesammelt, die in die Weiterentwicklung des autonomen Fahrens eingeflossen sind.“ Die tatsächliche Auslastung der Linie sei dabei immer deutlich besser als ihr Ruf gewesen. Zimmermann: „Den BSM wünsche ich, dass es ihnen gelingt, die in den vergangenen Jahren gesammelten Erfahrungen nun in die nächste Generation von Fahrzeugen zu übertragen.“

Der Markt für autonome Mobilität ist in Bewegung. Doch auch in Zukunft gilt es hier, noch einige Hindernisse zu umfahren. Mit dem Inkrafttreten der „Verordnung zur Genehmigung und zum Betrieb von Kraftfahrzeugen mit autonomer Fahrfunktion in festgelegten Betriebsbereichen“, kurz AFGBV, hat sich jüngst auch die Rechtslage für den Betrieb geändert. Die BSM befinden sich in Gesprächen mit verschiedenen Herstellern, um zu prüfen, wer die Kriterien für Fahrzeuge mit regulärer Zulassung für den ÖPNV auf öffentlichen Straßen erfüllen kann. Ziel der BSM bleibt es, das autonome Fahren als Bestandteil des Mobilitätsangebots in Monheim zu erhalten. Dabei soll das in den vergangenen Jahren gewonnene Know-how genutzt werden, um gemeinsam mit neuen Partnern – nach Möglichkeit schon 2026 – zukunftsfähige Nachfolge-Lösungen zu entwickeln.

Fester Teil des modernen Monheimer Stadtbilds

Seit Februar 2020 gehörten die autonomen Elektrobusse fest zum Monheimer Stadtbild. Mit den fünf batterie-betriebenen Shuttles ist es gelungen, die historische Altstadt mit dem Busbahnhof in Monheim Mitte auf direktem Weg zu verbinden und dabei den neu geschaffenen Gesundheitscampus gleich mit anzubinden. Dabei führte die Strecke auch durch den schmalen Torbogen des rund 600 Jahre alten Schelmenturms und lieferte den Beleg dafür, wie autonomes Fahren innerstädtische Mobilität sinnvoll ergänzen kann. „Rund 120.000 beförderte Fahrgäste, über 300.000 gefahrene Linienkilometer und eine vollständige Integration in den regulären Betrieb haben gezeigt, dass autonome Busse im Alltag tatsächlich funktionieren“, betonte BSM-Geschäftsführer Frank Niggemeier-Oliva.“ 

Der Weg in die Zukunft 

Die wissenschaftliche Begleitung des Shuttle-Verkehrs durch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) lieferte wertvolle Erkenntnisse zur Akzeptanz und Nutzung autonomer Fahrzeuge: Besonders ältere Menschen und Personen mit Mobilitätseinschränkungen nutzten das Angebot demnach intensiv, wodurch den Shuttles hier als Mobilitätsgarant eine besonders wichtige Rolle zukam. Die vollständige Integration in das Liniennetz hat zudem die Nutzung des ÖPNV insgesamt gefördert. Die Begleitstudie zeigt außerdem, dass es in der Bevölkerung kaum Sicherheitsbedenken gegenüber der Automatisierungstechnik gibt. Hier scheint der Weg in die Zukunft laut den BSM also geebnet.

Text: Bahnen der Stadt Monheim GmbH/red, Bild: BSM

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