Der Moorexpress von Bremen Hbf über Osterholz-Scharmbeck, Worpswede, Gnarrenburg, Bremervörde und Deinste nach Stade wird 25 Jahre alt. Der Betreiber, die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (evb), feiert das Jubiläum am 10. Mai 2025 mit einem großen Bahnhofsfest in Gnarrenburg.
Abwechslungsreiches Programm
Zum Moorexpress-Geburtstag hat die evb ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt: Im Bahnhof Gnarrenburg laden von 10 bis 17.30 Uhr historische Fahrzeuge aus dem Fuhrpark der evb zur Besichtigung ein, darunter der Triebwagen T164 aus dem Jahr 1955, der bis 1978 im regulären Personenverkehr zwischen Osterholz-Scharmbeck und Bremervörde fuhr, sowie die erst kürzlich restaurierte Diesellokomotive 211 323 aus dem Jahr 1962, die ihre Karriere bei der Deutschen Bundesbahn begann und von der evb noch heute im Güterverkehr eingesetzt wird. Als „Gäste“ können in Gnarrenburg die bekannte Diesellok 219 001 des selbstständigen Triebfahrzeugführers Roland Sandkuhl sowie die dreiteilige Schienenbus-Garnitur der Museumseisenbahn Ammerland-Barßel-Saterland begrüßt werden. Der purpurrote Dreiteiler pendelt zusätzlich zu den regulären Moorexpress-Fahrten mehrmals zwischen Osterholz-Scharmbeck und Gnarrenburg. Höhepunkt ist die Präsentation und Taufe des „neuen“ Moorexpress-Triebwagens mit der Nummer 628 151: Das renovierte und in den alten evb-Farben Rot und Beige lackierte Fahrzeug wird künftig an der Seite eines Schienenbusses als zweites Regelfahrzeug auf dem Moorexpress eingesetzt. Abgerundet wird das Bahnhofsfest durch Führerstandsmitfahrten, Imbissstände und Live-Musik. Das Programm und der Fahrplan am 10. Mai 2025 können hier heruntergeladen werden.
25 Jahre Moorexpress
Die evb hatte den Personenverkehr zwischen Osterholz-Scharmbeck und Bremervörde am 1. Mai 2000 reaktiviert – Anlass war die Weltausstellung Expo 2000 in Hannover. Die historischen Uerdinger Schienenbusse, die Anfang der 1990er Jahre zur evb kamen, rollten bis 31. Oktober 2000 durch das Teufelsmoor. Mit großem Erfolg: Seitdem bietet die evb die Ausflugsfahrten alljährlich von Mai bis Oktober an. Seit 2006 beginnt der Moorexpress bereits in Bremen Hbf und fährt über Bremervörde hinaus weiter bis nach Stade – die Strecke ist damit knapp 100 km lang und gilt nun als Deutschlands längster Eisenbahn-Freizeitverkehr. Entlang der Strecke laden Stopps im Künstlerdorf Worpswede, am Vörder See in Bremervörde, im Kultur- und Museumsbahnhof Deinste sowie in den Hansestädten Bremen und Stade zum Erkunden, Ausspannen und Entdecken ein.
Während zunächst immer samstags und sonntags sowie an Feiertagen gefahren wurde, ist der Moorexpress seit 2024 nur noch an Samstagen und Feiertagen unterwegs. Hintergrund ist der Lokführermangel, von dem auch die evb betroffen ist. Das Unternehmen erbringt die Moorexpress-Fahrten eigenwirtschaftlich.
Die „neuen“ Fahrzeuge
Der Moorexpress war am 1. Mai in die Fahrsaison 2025 gestartet: Bis zum 4. Oktober rollen der „neue“ Triebzug 628 151 und ein Schienenbus der Baureihe 796 an Samstagen und Feiertagen durch das Teufelsmoor sowie über die Stader Geest. Angeboten werden vier Zugpaare, in denen auch Fahrräder mitgenommen werden können. Während ein kleiner Teil der verbliebenen evb-Schienenbus-Flotte nach und nach aufgearbeitet wird – zuletzt der Steuerwagen 996 777 –, wird von den fünf 628ern, die einst auf der Strecken Bremerhaven – Bremervörde – Buxtehude fuhren, nur 628 151 „überleben“. Der noch vorhandene 628 150 hat in diesem Sommer Fristablauf und wird abgestellt. Die anderen drei 628er sind bereits verkauft oder verschrottet.
Text: evb/red, Bild: Regionalverkehr