
Die elektrischen Kleinbusse vom Typ Cristal waren zusätzlich zu den regulären Bussen testweise auf der Linie 167 im Stadtteil Hadern im Einsatz. Das Mobilitätsreferat der Landeshauptstadt München hat die Erprobung aus Mitteln, die der Stadtrat im August 2025 bereitgestellt hat, unterstützt und finanziert.
Flexible Elektro-Shuttles aus Frankreich
Die Cristal-Shuttles der elsässischen Lohr-Gruppe sind 4,2 m lang, 1,87 m breit und 2,53 m hoch. Einzeln haben sie eine Kapazität von bis zu 14 Fahrgästen. Neben der kleineren Größe, die sich für enge Straßen oder nachfrageschwache Abschnitte eignet, ist mit den Fahrzeugen auch ein flexibleres Betriebskonzept möglich: So kann ein Verband aus bis zu vier Fahrzeugen einen stärker nachgefragten Abschnitt bedienen. Dazu werden die Fahrzeuge bedarfsweise aneinander gekuppelt. In München waren bis zu drei Fahrzeuge im Verband unterwegs, sodass bis zu 42 Fahrgäste – mit einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h – befördert werden konnten. Durch eine Rampe kamen auch Rollstuhlfahrer problemlos an Bord. Die Shuttles wurden von Fahrern gesteuert, sollen künftig aber auch autonom verkehren können.
Positive Rückmeldung von Fahrern und Fahrgästen
Matthias Korte, Leiter Mobilitätsmanagement bei SWM/MVG, sagte am 24. Oktober 2025: „Wir konnten die Fahrzeuge in den letzten Wochen aus betrieblicher Sicht auf Herz und Nieren testen. Die Erkenntnisse fließen jetzt in die weiteren Überlegungen gemeinsam mit der Landeshauptstadt ein. Die Rückmeldungen der Fahrerinnen und Fahrer sind positiv, und auch von den Fahrgästen haben wir großen Zuspruch bekommen. Das bestätigt auch die Marktforschung, die wir parallel zum Testbetrieb gemacht haben.“ So wird neben der Umweltfreundlichkeit auch das moderne Erscheinungsbild und die freundliche, helle Stimmung im Fahrzeug gelobt. In einer qualitativen Befragung wurde außerdem der Komfort sowohl beim Ein- und Ausstieg als auch während der Fahrt als gut bewertet. Die Barrierefreiheit und die Sicherheit sind weitere Pluspunkte, da der Fahrer gut erreichbar ist und die Rampe für Rollstuhlfahrer elektrisch ausfährt.
Angebotsverbesserung in Stadtrandlagen
Ausgangspunkt für den Testbetrieb ist das Ziel, Stadtrandlagen und enge Quartiere künftig besser erschließen zu können. Dafür eignen sich kleinere und wendige ÖPNV-Fahrzeuge. So soll ab Anfang 2026 etwa das Angebot zwischen Neuaubing und Freiham verbessert werden. Zudem wird die MVG die Ergebnisse auch mit Blick auf einen späteren autonomen Fahrbetrieb auswerten. Nach Herstellerangaben soll das erste fahrerlose Cristal-Shuttle bereits 2027/28 typzugelassen und serienreif zur Verfügung stehen. Autonome Busse können die Betriebskosten im ÖPNV senken – sie ermöglichen damit ein verbessertes Angebot zum gleichen Preis und mehr Einsatzflexibilität als heute, so die MVG.
Text: SWM/MVG/red, Bild: SWM/MVG


