
Mit dem Beitritt zum MVV, der vom Kreistag am 4. April 2025 einstimmig beschlossen wurde, gelten ab dem 1. Januar 2026 im Busnetz und in den Zügen des Landkreises Mühldorf die Tarife und Bedingungen des MVV. „Diese Entscheidung ist ein Meilenstein für den Öffentlichen Nahverkehr im Landkreis Mühldorf und bedeutet einen großen Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger“, erklärte Landrat Max Heimerl (CSU). Laut Heimerl profitieren die Fahrgäste vor allem von mehr Servicequalität wie den Vorzügen eines einheitlichen und in fast allen Teilen günstigeren Tarifs, einer verbesserten Fahrplanauskunft und eines effizienteren Vertriebssystems.
Ein Netz. Ein Fahrplan. Ein Tarif.
Mit dem Entscheid des Kreistags kommt ein mehrjähriger Entscheidungsprozess zu einem positiven Abschluss. Vorangegangen war unter anderem eine Grundlagenstudie zur MVV-Verbund-Erweiterung, an der auch der Landkreis Mühldorf teilgenommen hat. Im Mittelpunkt standen die Fragen, wie die Verkehrsbeziehungen des Landkreises mit den Kommunen des MVV sind und wie viele Menschen künftig vom Prinzip „Ein Netz. Ein Fahrplan. Ein Tarif.“ profitieren könnten. Knackpunkt waren bis zuletzt die Kosten des Beitritts. Nach intensiven Verhandlungen steht nun fest: Die mit einem MVV-Beitritt einhergehende dauerhafte finanzielle Belastung des Landkreises fällt gegenüber der Beschlusslage vom Dezember 2023 deutlich geringer aus. Damals war die Beitrittsentscheidung vertagt worden.
Gleichzeitig ergibt sich aufgrund der positiven Ergebnisentwicklung des Haushalts 2024 etwas Gestaltungsspielraum für die überschaubare finanzielle Größenordnung eines MVV-Beitritts. Diese würde 2025 für den Landkreis rund 260.000 Euro für Infrastruktur-Maßnahmen und Beratungsleistungen betragen. Ab 2026 fallen dann jährlich zirka 230.000 Euro im Betrieb an. Während die Kosten für 2025 bereits im Haushalt eingeplant sind, lassen sich ab 2026 Teile der Ausgaben sogar noch durch Einsparungen in anderen Bereichen des ÖPNV kompensieren.
Das weitere Vorgehen
In einer ersten Beitrittswelle waren bereits die kreisfreie Stadt Rosenheim sowie die Landkreise Rosenheim, Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach dem bestehenden MVV-Raum beigetreten. Es folgten die Landkreise Weilheim-Schongau und Landsberg am Lech zum 01. Januar 2025. Neben dem Landkreis Mühldorf werden zum 01. Januar 2026 der Landkreis Garmisch-Partenkirchen, der Landkreis Landshut und die Stadt Landshut dem MVV beitreten.
In Kürze wird das weitere Vorgehen für die Landkreise Mühldorf, Landshut, Garmisch-Partenkirchen und die Stadt Landshut mit dem MVV besprochen. Zeitnah wird es auch um die Frage gehen, ob die Städte Mühldorf am Inn und Waldkraiburg mit ihren Stadtverkehren dem MVV beitreten. Diese Entscheidungen liegen im Verantwortungsbereich der beiden Städte und ihren Gremien.
Günstigere Tickets
Die Menschen im Landkreis Mühldorf können sich in vielen Fällen über günstigere Tarife freuen. Beispielsweise wird die Hin- und Rückfahrt von Neumarkt St. Veit nach Mühldorf mit dem Zug statt bisher 13,80 Euro künftig nur noch 4 Euro kosten. Wer vom Münchner Marienplatz mit S-Bahn und Südostbayerbahn nach Mühldorf und zurück fahren möchte, zahlt künftig 23 Euro für eine Tageskarte Single, heute sind es noch 30 Euro (S-Bahn und Südostbayern-Ticket).
Text: Landratsamt Mühldorf am Inn/red, Bild: Regionalverkehr