Die Vorbereitungen zur Umstellung des Netzes Bayerwald auf Akku-Züge schreiten weiter voran. Der Freistaat Bayern hat das Verkehrsunternehmen Die Länderbahn GmbH (DLB) mit den Planungen für die Akku-Ladestation in Viechtach beauftragt. Bei der Vertragsunterzeichnung am 8. November 2024 betonte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU): „Wir machen die Bahnstrecke Gotteszell – Viechtach fit für die Zukunft. Nach der Entscheidung für den Dauerbetrieb stellen wir nun die Weichen für eine Umstellung auf klimafreundliche Antriebe.“ Eugen Rubinstein, Geschäftsführer der Länderbahn, ergänzte. „Viechtach ist seit 1889 unser Unternehmenssitz und Gotteszell – Viechtach unsere älteste und traditionsreichste Bahnstrecke. Deshalb beteiligen wir uns gerne daran, die Infrastruktur für den Einsatz von Akku-Zügen zu ertüchtigen.“
Ladestation für neue Akku-Züge
Für die Umstellung auf Akku-Züge sind verschiedene Infrastrukturausbauten im Netz Bayerwald erforderlich. Damit die Züge zwischen Gotteszell und Viechtach ihren Akku aufladen können, muss eine Ladestation in Viechtach gebaut werden. Der Bahnhof Viechtach wird hierzu mit einer Oberleitung überspannt, die aus dem Landesnetz gespeist werden soll. Für die Planung der Ladestation wurden Kosten in Höhe von 660.000 Euro ermittelt. Hiervon übernimmt trägt der Freistaat 90 % der Kosten, die Länderbahn die restlichen 10 %. Die Planung soll bis Ende 2026 abgeschlossen werden. Die Länderbahn ist Eigentümerin der Strecke Gotteszell – Viechtach, während die übrigen Linien des Netzes Bayerwald zu DB InfraGo gehören.
Die Umstellung auf Akku-Züge soll im Dezember 2034 erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt läuft der Vertrag über die Bedienung mit den heutigen Diesel-Regio-Shuttles aus. Folgende Linien werden künftig mit Akku-Zügen befahren: Plattling – Gotteszell – Zwiesel – Bayerisch Eisenstein (RB 35), Zwiesel – Grafenau (RB 36), Zwiesel – Bodenmais (RB 37) und Gotteszell – Viechtach (RB 38). In Abstimmung mit den Aufgabenträgern in der Tschechischen Republik wird des Weiteren geprüft, ob perspektivisch umsteigefreie Verbindungen von Plattling bis Klatovy angeboten werden können.
Akku-Züge als emissionsfreie Alternative
Der Freistaat möchte den Dieselbetrieb im bayerischen SPNV bis 2040 beenden. Die TU Dresden hatte 2023 im Auftrag Bayerns ermittelt, dass sich hierfür im Netz Bayerwald ein Akku-Betrieb anbietet. Er ist preiswerter als der Einsatz von Wasserstoff-Zügen und benötigt deutlich weniger Infrastrukturausbau als eine Vollelektrifizierung. Akku-Züge nutzen Abschnitte mit Oberleitung, um den Antriebs-Akku aufzuladen. Anschließend können nicht elektrifizierte Strecken elektrisch mit Strom aus dem Akku befahren werden.
Auch zwischen den Stationen Bettmannsäge und Zwiesel sowie in den Bahnhöfen Bayerisch Eisenstein und Grafenau sind Ausbauten erforderlich. Hierfür wird der Freistaat noch einen separaten Planungsvertrag mit der DB InfraGO AG schließen, die Eigentümerin dieser Strecken und Bahnhöfe ist. Für sämtliche Infrastrukturausbauten strebt der Freistaat eine Bundesförderung gemäß Gemeinde-Verkehrs-Finanzierungs-Gesetz (GVFG) an.
Text: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr (StMB)/red, Bild: Regionalverkehr