
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat am 21. November 2025 in Berlin den Ergebnisbericht der Studie Mobilität in Deutschland 2023 (MiD) gemeinsam mit Studienautor Robert Follmer von infas vorgestellt. Die Ergebnisse bilden sowohl national als auch regional eine zentrale Grundlage für die Verkehrsplanung vor Ort. Die Erhebung soll unter anderem Politik und Verwaltung bei verkehrspolitischen Entscheidungen unterstützen – sie gibt Einblicke in die Alltagsmobilität unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen in der Stadt und auf dem Land.
Zentrale Ergebnisse
Elektroautos unterscheiden sich in ihren Einsatzmustern, den Jahres-Fahrleistungen und den einzelnen Streckenlängen pro Fahrt kaum noch von Verbrenner-Fahrzeugen. Die Daten der MiD zeigen: 2017 wurden E-Autos überwiegend für kurze Strecken genutzt. Heute liegt der Anteil für längere Strecken ab 30 km mit 13 % annähernd gleich auf mit den Weglängen, die mit Verbrennern zurückgelegt werden. Die Jahres-Fahrleistung von E-Autos beträgt im Durchschnitt 14.600 km, während die Jahres-Fahrleistung aller Pkw bei 13.700 km und die der Vergleichsgruppe junger Verbrenner ab einem Zulassungsjahr 2020 bei 16.800 km liegt. Der Bestand an Elektro-Fahrrädern (Pedelecs) hat sich außerdem von zirka 50 pro 1000 Personen im Jahr 2017 auf etwas mehr als 140 Pedelecs pro 1000 Personen fast verdreifacht. Elektrisch werden täglich im Durchschnitt 14 km geradelt, was die Reichweite von Pedelecs gegenüber normalen Fahrrädern um etwa die Hälfte erweitert.
Weiteres zentrales Ergebnis ist: Das Auto bleibt weiterhin das wichtigste Verkehrsmittel, auch wenn im Vergleich zu 2017 zum ersten Mal etwas weniger mit dem Auto gefahren wird. 53 % aller Wege und 73 % aller Kilometer werden als Fahrer oder Mitfahrer zurückgelegt. Beim Rückgang gibt es zudem deutliche Unterschiede zwischen Stadt und Land – nach wie vor sind die Menschen auf dem Land auf ihr Auto angewiesen.
Nutzung des öffentlichen Verkehrs hat sich stabilisiert
Außerdem zeigt die MiD, dass sich der öffentliche Verkehr dank des Deutschland-Tickets vom Corona-Tief erholt hat. Bei 16 % der befragten Personen ist es bereits das übliche Ticket. In Metropolen liegt der Anteil sogar bei 33 %. Das D-Ticket wird auch nicht nur für den Weg zur Arbeit genutzt: 32 % der Fahrten mit dem Deutschland-Ticket sind Freizeitwege.
Fuß- und Fahrradverkehr holen auf
Die MiD belegt ferner, dass der Fußverkehr deutlich an Bedeutung gewonnen hat. Der Anteil der Wege, die zu Fuß zurückgelegt werden, ist von 22 auf 26 % angestiegen. Zu Fuß werden täglich 113 Mio. Personen-km zurückgelegt. Der Fußverkehr schließt damit zum Fahrrad auf. Mit dem Fahrrad werden 11 % der Wege und 4 % aller Kilometer zurückgelegt. Pro Tag werden 117 Mio. Kilometer geradelt, was ein leichter Anstieg im Vergleich zur MiD 2017 ist. Die gestiegene Fahrleistung ist vor allem auf die wachsende Flotte an E-Bikes zurückzuführen.
Zur Studie und den Ergebnissen
Die Studie „Mobilität in Deutschland (MiD)“ basiert auf einer bundesweiten Befragung von Haushalten in mehr als 1000 Städten und Gemeinden zu ihrem alltäglichen Verkehrsverhalten im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr (BMV). Zwischen Mai 2023 und Juni 2024 wurden dafür über 218.000 Haushalte und rund 421.000 Personen in ganz Deutschland zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt. Die MiD wurde bereits in den Jahren 2002, 2008 und 2017 erhoben. Mehr als 60 regionale Partner haben sich beteiligt. Die vom BMV initiierte Studie unterliegt den strengen Datenschutzbestimmungen für Umfrageforschung. Die Teilnahme war freiwillig und die Angaben der Befragten werden ausschließlich anonymisiert genutzt.
Die unterschiedlichen Berichte und weiteren Ergebnisprodukte stehen auf der Website www.mobilitaet-in-deutschland.de zur Verfügung. Außerdem kann hier der Ergebnisbericht eingesehen und als PDF heruntergeladen werden.
Text: BMV/red, Bild: Regionalverkehr


