
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat am 25. März 2025 zusammen mit dem infas Institut die neue Studie „Mobilität in Deutschland“ (MiD) vorgestellt. Zwischen Mai 2023 und Juni 2024 wurden dafür über 218.000 Haushalte und rund 420.000 Personen in ganz Deutschland zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt. Die Ergebnisse bilden sowohl national als auch regional eine zentrale Grundlage für die Verkehrsplanung vor Ort, beispielsweise für Politik und Verwaltung.
Zentrale Ergebnisse
Die Alltagsmobilität der Bürger stützt sich – wie bereits bei der Vorgängerstudie im Jahr 2017 erhoben – auf einen Verkehrsmittelmix aus motorisiertem Individualverkehr (MIV), Fahrrad, Fußgänger- und öffentlichem Verkehr. Die Entwicklung zeigt mit Blick auf die zurückgelegten Wege eine immer noch hohe Bedeutung des MIV und leichte Steigerungen des Wegeanteils des öffentlichen Verkehrs (10 % in 2017 auf 11 % der Wege in 2023) sowie Stabilität im Radverkehr (11 %). Der Fußverkehr erlebt eine Renaissance und hat die höchsten Zuwächse (22 % in 2017 auf 26 % in 2023). Demnach wurde bundesweit mehr als jeder vierte Weg als reiner Fußweg zurückgelegt, die Zu- und Abwege zu anderen Verkehrsmitteln kommen noch hinzu.
MIV bleibt dominant
Der Anteil des MIV liegt im Verkehrsmittelmix im Jahr 2023 zwar etwas niedriger als 2017, dennoch behält er seine dominante Bedeutung für die Alltagsmobilität: Der Anteil der Wege, den die Befragten selbst hinter dem Lenkrad fahren, liegt bei 40 % (2017: 43 %), die Mitfahrt erreicht 13 % (2017: 14 %). Noch deutlicher wird dies bei der zurückgelegten Wegstrecke: Die Menschen in Deutschland legen knapp drei Viertel aller Kilometer mit dem Auto zurück. Im ländlichen Raum bleibt das Auto für nahezu alle Verkehrsteilnehmer unverzichtbar. Mehr als 80 % der Wegstrecke entfallen hier auf den MIV.
Weniger Autonutzung in den Städten
In Städten hingegen nimmt die Nutzung von Fahrrädern und Fußwegen zu, während die Dominanz des Autos abnimmt. 31 % der Wege legen die Bewohner der großen Metropolen zu Fuß zurück – fast so viele wie mit dem MIV (33 %). Das Fahrrad erreicht in den Metropolen einen Wegeanteil von 15 %, Bus und Bahn von 21 %. Der Radverkehr profitiert außerdem von einer immer größeren Zahl an elektrisch unterstützten Rädern: Der Anteil an Pedelecs hat zugenommen und macht bundesweit mittlerweile ein Drittel der Fahrrad-km aus. Die Fahrradflotte wächst von 75 Mio. Räder in 2017 auf 80 Mio. Räder in 2023, davon mittlerweile ein Viertel mit Elektroantrieb.
Deutschland-Ticket ist beliebt
Das 2023 von Bund und Ländern eingeführte Deutschland-Ticket hat den ÖPNV wesentlich dabei unterstützt, seine coronabedingten Nachfrageeinbußen zu überwinden. Die Ergebnisse der MiD 2023 zeigen die Beliebtheit des D-Tickets und bestätigen die Bedeutung dieses Angebots für eine nachhaltigere und effizientere Mobilität in Deutschland.
Projektpartner
Die vom BMDV initiierte MiD-Studie wird vom infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft gemeinsam mit weiteren Partnern durchgeführt. Dies sind das Institut für Verkehrsforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V, die IVT Research GmbH und infas 360 GmbH. Ein etwa 40-seitiger Kurzreport zur Studie kann hier eingesehen werden.
Text: BMDV/red, Bild: Regionalverkehr