Berlins Elektrobusflotte wächst: Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) schickten am 13. Januar 2024 das erste Exemplar ihrer neuen elektrisch betriebenen Gelenkbus-Generation in den Liniendienst. Das 18 m lange Fahrzeug des polnischen Herstellers Solaris Bus & Coach wird vorerst auf der Linie 300 Philharmonie Süd – Potsdamer Platz – Rotes Rathaus – S+U Warschauer Str. unterwegs sein. Die weiteren 49 Busse werden bis Mitte des Jahres geliefert.
Klimafreundlich und barrierefrei
Die neuen E-Gelenkbusse des Typs Urbino 18 electric sorgen für noch mehr barrierefreie Mobilität: Mit dem neuen Türfinde-Signal können sich seheingeschränkte Fahrgäste bei der Anfahrt des Busses besser orientieren, um die Einstiegstür zu finden. Der Innenraum bietet Platz für rund 100 Fahrgäste, 41 davon können sitzend befördert werden. Angetrieben wird der Urbino von einem robusten Zentralmotor, der für noch mehr Stabilität im Betrieb sorgt. Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der BVG, sagte: „Mit den neuen E-Gelenkbussen wird es auf Berlins Straßen noch sauberer. Doch nicht nur das Klima profitiert, sondern auch unsere Fahrgäste. Ich freue mich, dass wir uns in Sachen Barrierefreiheit unserer Busse nicht auf unserem hohen Standard ausruhen, sondern immer wieder neue Wege finden, unseren Fahrgästen die Mitfahrt weiter zu erleichtern.“
Zwischenladen per Stromabnehmer
Neben der Ladung auf dem Betriebshof können die Fahrzeuge auch per Stromabnehmer an den Endhaltestellen nachgeladen werden: Dafür wurde dem Bus ein beweglicher Kontaktarm auf das Dach gebaut. Die für die Stromaufnahme notwendigen Ladepunkte werden in den nächsten Jahren im gesamten Stadtgebiet errichtet. Die Entwurfs- und Genehmigungs-Planung für 36 Endhaltestellen mit insgesamt 101 Ladepunkten übernimmt die SBRS GmbH aus Hamburg, die sich in der entsprechenden Ausschreibung durchgesetzt hat. Bis dahin ermöglicht die eingebaute Batterie der neuen Gelenkbusse eine Reichweite von über 200 km.
Weltneuheit Batterie-Pass
Der neue E-Gelenkbus ist weltweit der erste, bei dem ein so genannter Batterie-Pass verbaut wurde. Dabei handelt es sich um ein digitales Dokument, das detaillierte Informationen über die jeweilige Batterie liefert – ihre Zusammensetzung, Materialherkunft und Umweltauswirkungen. Auf diese Weise kann die Batterie am Ende ihrer Lebensdauer ordnungsgemäß recycelt werden.
Förderung und Finanzierung
Das gesamte Projekt wird zum Teil im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“ durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Die BVG übernimmt die Kosten, die für vergleichbare Dieselbusse angefallen wären. Die restlichen Mehrkosten für die E-Mobilität trägt das Land Berlin im Rahmen des abgeschlossenen Verkehrsvertrags.
Text: BVG/red, Bild: BVG/Oliver Lang