Evelyn Palla, Vorstandsvorsitzende der DB AG, Dr. Michael Peterson, DB-Vorstand Personenfernverkehr, Patrick Schnieder, Bundesminister für Verkehr (CDU), und Carlos de Palacio y Oriol, Executive Chairman des spanischen Herstellers Talgo, stellten den ICE L am 17. Oktober 2025 in Berlin Ostbahnhof vor.
Stufenloser Einstieg, hoher Fahrgastkomfort
Neben dem barrierefreien Einstieg – von 76 cm hohen Fernverkehrsbahnsteigen kann der Zug stufenlos betreten werden – verfügt der ICE L über zahlreiche Ausstattungsmerkmale, die die Reise komfortabel machen sollen. So vermittelt das Innenraum-Design mit neuen Farben und Materialien zusammen mit einer tageszeitabhängigen Lichtsteuerung ein wohnliches Ambiente. Eine Neuentwicklung sind die 562 Sitze, die über Steckdosen sowie – in der Reihenanordnung – über Klapptische und Tablet-Halter verfügen. Mit 46 Plätzen bietet der Zug den größten Familienbereich in der ICE-Flotte der Bahn, hinzu kommen neun Plätze in einem Kleinkindabteil. Neue Reservierungsanzeigen mit farbigen LED informieren auf einen Blick über reservierte und freie Sitze. Für Reisende im Rollstuhl bietet einer der Waggons eine breitere Einstiegstür sowie elektrisch höhenverstellbare Tische an den Rollstuhlplätzen. Alle Reisenden profitieren von den neuen Fensterscheiben, die Mobilfunksignale direkt und ohne Umweg über Repeater in das Wageninnere lassen.
Einsatz ab Mitte Dezember
Der neue Zug wird ab Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 zunächst schrittweise innerhalb Deutschlands eingesetzt. Die ersten Fahrten finden zwischen Berlin und Köln statt (ICE 1548, Abfahrt Berlin Hauptbahnhof 7.10 Uhr, und ICE 1055, Abfahrt Köln Hauptbahnhof 15.36 Uhr). Ab 1. Mai 2026 wird der ICE L zwischen Berlin, Hamburg und Westerland (Sylt) und damit erstmals auf einer touristischen Verbindung fahren. Ab 11. Juli 2026 soll dann der Einsatz auf weiteren touristischen Verbindungen von Frankfurt (Main) über Gießen sowie von Köln über Münster nach Sylt erfolgen. Ebenfalls geht es dann von Dortmund nach Oberstdorf. Perspektivisch soll der Zug auch nach Amsterdam, Kopenhagen und Wien fahren, sobald alle hierfür notwendigen Voraussetzungen vorliegen.
Gezogen, nicht geschoben
Zunächst kommen vor dem ICE L, der an einem Ende über einen Steuerwagen verfügt, Vectron-Elektrolokomotiven der Baureihe 193 des Herstellers Siemens Mobility zum Einsatz. Die Maschinen im weißen ICE-Design können die Talgo-Wendezüge aber nur ziehen – sofern sich nicht eine Lok an jedem Zugende befindet, müssen die Vectrons in den Endbahnhöfen ans andere Zugende umsetzen. Die neuen E-Loks der Baureihe 105 des Herstellers Talgo, die die Zugeinheiten eigentlich ziehen und schieben sollten, befinden sich derzeit in der Erprobungsphase und haben noch keine Zulassung.
Text: DB AG/red, Bild: Deutsche Bahn AG / Deutsche Bahn AG / Pablo Castagnola