Im Juni 2022 richtete der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) die ersten beiden XBus-Linien X13 und X42 am Niederrhein zwischen Dortmund und Datteln bzw. Oberhausen und Dorsten ein. Das Konzept: Die XBusse verbinden direkt und schnell benachbarte Städte und Kreise und verbessern die Mobilität zwischen eher ländlich geprägten Gebieten und Ballungsräumen. Durch das markante, unternehmensneutrale Außendesign mit einprägsamer Wort-Bild-Marke sind die Fahrzeuge verbundweit auf den ersten Blick zu erkennen. Die Busse fahren mindestens stündlich, zur Ausstattung gehören bequeme Sitze ebenso wie WLAN und USB-Steckdosen. Inzwischen gibt es im VRR-Gebiet sieben XBus-Linien, auf denen zirka 30 Busse unterschiedlicher Betreiber verkehren.
Online-Befragung zur Nutzung der XBusse
Im Rahmen einer Online-Befragung wollte der VRR von den Fahrgästen der fünf XBus-Linien X05, X27, X28, X32 und X49 wissen, warum sie die regionalen Schnellbusse nutzen und wie sie das Angebot bewerten. Über 500 Personen beteiligten sich an der Umfrage. Das erfreuliche Ergebnis: Die Fahrgäste sind mit dem XBus-Angebot durchweg zufrieden. Auf einer Skala von „1“ (vollkommen zufrieden) bis „5“ (unzufrieden) lobten die Fahrgäste insbesondere die komfortable Ausstattung der Fahrzeuge. Die XBusse erzielten hier im Durchschnitt die Note 1,78. Auch die großzügigen Betriebszeiten der Linien (Durchschnittsnote 2,16) und die kurzen Fahrzeiten (Durchschnittsnote 2,26) werteten die Reisenden sehr positiv. „Mit ihrer besonders hochwertigen Ausstattung und ihrem Betriebskonzept werden die XBusse den Ansprüchen unserer Fahrgäste an einen zeitgemäßen und hochwertigen regionalen Schnellverkehr gerecht“, betonte David Winkels, Koordinator für die XBusse beim VRR, am 12. Dezember 2024.
Verkehrsverlagerung vom Pkw auf den ÖPNV
Rund zweieinhalb Jahre nach Einführung der ersten Linien sind die XBusse ein fester Bestandteil der Mobilität in den eher ländlichen Regionen des VRR-Gebiets. Rund ein Fünftel der Befragten nutzt die XBusse für den Weg zur Arbeit, ein Viertel für Fahrten zur Schule, zum Ausbildungsplatz oder zur Hochschule. David Winkels: „Die befragten Fahrgäste setzen also auf die XBusse, um im Alltag verlässlich von A nach B zu kommen. Das zeigt uns deutlich, dass wir mit dem Angebot eine verkehrliche Lücke erfolgreich schließen konnten.“ Hinzu kommen weitere rund 40 % der Befragten, die mit den XBussen auch in ihrer Freizeit unterwegs sind, beispielsweise um Veranstaltungen, Freunde und Familie zu besuchen. Besonders positiv bewerten die Verantwortlichen beim VRR, dass mit den XBussen Verkehr vom motorisierten Individualverkehr auf den ÖPNV verlagert werden konnte. 21 % der Umfrage-Teilnehmer gaben an, dass sie mit dem Auto fahren würden, wenn es die XBus-Linien nicht gäbe – entweder selbst mit dem eigenen Pkw oder in einer Fahrgemeinschaft.
Kommunen ohne eigenen Schienenanschluss profitieren
Aufschlussreich ist auch der Blick auf die Strecken, die die befragten Fahrgäste zurücklegen. David Winkels betont, dass sich hier der Charakter des XBus als regionales Verkehrsangebot zeige. Rund 30 % der XBus-Fahrgäste nutzen im Vor- und Nachlauf zum XBus weitere Bus- bzw. Bahnlinien, um beispielsweise von zuhause zur XBus-Haltestelle oder weiter bis zum Ziel zu kommen. Winkels: „Solche Wegeketten sind typisch für den Regionalverkehr. Viele Fahrgäste nutzen beispielsweise den XBus, um zum nächsten Bahnhof oder vom Bahnhof weiter ans Ziel zu kommen. Insbesondere in Kommunen ohne eigenen Schienenanschluss sind die XBusse somit eine sinnvolle Ergänzung des öffentlichen Mobilitätsangebotes.“
Enger Austausch mit dem Land zu weiteren Linien
Das positive Feedback der Kunden zeigt deutlich, dass die XBusse eine attraktive Alternative zur Fahrt mit dem eigenen Auto sind. Deshalb macht sich der VRR dafür stark, dass zukünftig weitere XBus-Linien den Regionalverkehr im VRR-Gebiet und bestenfalls in ganz NRW stärken werden. Gemeinsam mit den betroffenen Verkehrsunternehmen und Aufgabenträgern wurde ein Gesamtportfolio von 61 weiteren XBus-Linien entwickelt, die Schritt für Schritt realisiert werden sollen. Diese Linien knüpfen zum Teil an bereits existierende Linien an, verlaufen aber teilweise auch in Regionen, in denen es aktuell weder einen direkten Anschluss an den SPNV noch XBus-Linien gibt. Entsprechend groß ist laut VRR-Vorstandssprecher Oliver Wittke der verkehrliche Nutzen für die Menschen in diesen Regionen. Er betont: „Wir tauschen uns eng mit dem Land NRW aus, um gemeinsam Lösungen zur Finanzierung weiterer Linien zu finden.“
Text: VRR/red, Bild: VRR