Der Aufsichtsrat der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) hat der Verlängerung des Flughafen-Expresses ab/bis Nürnberg zugestimmt. Damit ist der Weg frei für zweistündliche Direktzüge zwischen dem Nürnberger Hauptbahnhof und dem Münchner Flughafen, die vom Eisenbahn-Unternehmen agilis betrieben werden. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU), zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der BEG, sagte am 9. Juli 2024 in München: „Nicht nur der Flughafen München profitiert, sondern auch der Großraum Nürnberg und die westliche Oberpfalz, denn der Flughafen-Express hält auch in Neumarkt, Parsberg und Beratzhausen. Außerdem erhalten Freising, Moosburg, Landshut und das westliche Niederbayern wieder eine Direktverbindung nach Nürnberg.“
Bisher wird der Flughafen-Express RE 22 zwischen Regensburg und dem Flughafen München von DB Regio im Stundentakt betrieben. Ab dem 15. Dezember 2024 übernimmt agilis nach einer Ausschreibung der BEG den RE 50 Nürnberg – Regensburg – Plattling. Der Fahrplan sieht stündliche Fahrten zwischen Nürnberg und Regensburg vor, zweistündlich geht es weiter nach Plattling. Als wichtige Neuerung werden die RE 50-Züge, die nur bis Regensburg fahren, mit dem RE 22 verknüpft, sodass alle zwei Stunden umsteigefreie Verbindungen zwischen Nürnberg und dem Flughafen München entstehen. In den Stunden dazwischen pendelt DB Regio wie bisher zwischen Regensburg und dem Flughafen. Die Fahrtzeit zwischen Nürnberg und dem Luftfahrtdrehkreuz soll zweieinhalb Stunden betragen.
Dass zwei Eisenbahn-Unternehmen eine Linie gemeinsam betreiben, ist ein Novum im bayerischen Regionalverkehr. Gemeinsamkeiten gibt es auch bei den Fahrzeugen: Sowohl agilis als auch DB Regio beschaffen für den RE 22/RE 50 vierteilige Elektrotriebzüge des Typs Mireo von Siemens Mobility. Das wird sich günstig auf die Fahrgastkapazität auswirken: Während der Flughafen-Express heute meist nur mit einem Zugteil unterwegs ist, werden künftig viele Züge mit zwei Zugteilen verkehren. Dadurch können bis zu 528 Sitzplätze pro Fahrt angeboten werden (statt heute maximal 219). Bisher setzt DB Regio ältere Triebzüge vom Typ Talent des Hersteller Bombardier ein.
Die Verbesserung der Schienen-Anbindung des Münchner Flughafens ist ein zentrales Anliegen der bayerischen Verkehrspolitik. Neben der langfristig angestrebten Fernzug-Anbindung gehört dazu auch eine schrittweise Erschließung mit überregionalen Flughafen-Express-Zügen. Die Verlängerung des bestehenden RE 22 nach Nürnberg ist Teil der ersten Stufe des vom Freistaat entwickelten Vier-Stufen-Konzepts zur besseren Bahnanbindung des Airports. Rund ein Drittel aller Fluggäste und Beschäftigten gelangt bereits heute per Schiene zum Luftfahrtdrehkreuz. Ziel ist es, diesen Anteil schrittweise zu erhöhen.
Text: BEG/red, Bild: Deutsche Bahn AG/Uwe Miethe