Fahrgäste ins Allgäu müssen ab dem 3. November 2024 mit Einschränkungen im Zugverkehr von und nach Oberstdorf rechnen. Hintergrund ist ein massiver Kabelschaden im Stellwerk, der eine Komplett-Erneuerung der Anlage erfordert. Die Deutsche Bahn (DB AG) hat bereits mit den Planungen für den Bau eines neuen Elektronischen Stellwerks (ESTW) begonnen. Der Zeitplan wird aktuell erarbeitet. In der Regel dauern die Planung und der Bau eines neuen Stellwerks aber mehrere Jahre. In dieser Zeit steht im Bahnhof nur ein Gleis zur Verfügung, sodass auch maximal nur ein Zug ein- und ausfahren kann. Die Endstation Oberstdorf verfügt eigentlich über vier Bahnsteig- und zahlreiche Abstellgleise.
Fahrtzeit-Verlängerungen im Nahverkehr
Die Bahn will alles dafür tun, damit die Fahrgäste weiterhin mit öffentlichen Verkehrsmitteln an ihr Ziel kommen: Im Nahverkehr kann das Fahrplan-Angebot nahezu vollständig angeboten werden. Allerdings kommt es zu umfangreichen Fahrplan-Änderungen auf der Strecke zwischen Immenstadt und Oberstdorf. Die Reisezeiten auf den Linien RE 76 (München – Oberstdorf) und RE 17 (Augsburg – Oberstdorf) verlängern sich um bis zu 20 Minuten, bei der Linie RE 75 (Ulm – Oberstdorf) sind es rund zehn Minuten. Einzelne Züge sollen auch entfallen – Reisende müssen dann auf den Bus oder andere Bahnen ausweichen.
Entfall der Fernverkehrszüge
Die Direktverbindungen des Fernverkehrs nach Oberstdorf (je eine Hin- und Rückfahrt von/nach Hamburg bzw. Dortmund) entfallen aufgrund der eingeschränkten Kapazitäten bis auf Weiteres komplett. Fernreisende müssen nun schon in München, Augsburg oder Ulm auf die Nahverkehrszüge nach Oberstdorf umsteigen. Daneben prüft die DB ergänzend technisch und betriebliche Lösungen, um zusätzliche Verkehre ermöglichen zu können.
Alle geänderten Fahrpläne sind in der Online-Auskunft der Bahn zu finden. Sie gelten ab dem 3. November 2024. Bis dahin laufen noch die planmäßigen Bauarbeiten zur Instandsetzung des Bahndamms bei Sonthofen – inklusive Vollsperrung der Strecke nach Oberstdorf.
Text: red/pr, Bild: Deutsche Bahn AG / Christian Bedeschinski