Das Land Mecklenburg-Vorpommern und die VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH haben das Teilnetz Westmecklenburg 2 nach einer europaweiten Ausschreibung am 19. November 2024 an die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) vergeben. Die ODEG ist auch der bisherige Betreiber und wird ab Ende 2025 für weitere 15 Jahre unterwegs sein. Der Verkehrsvertrag umfasst jährlich 2,3 Mio. Zug-km, zunächst kommen weiterhin die bewährten RegioShuttles mit Dieselantrieb zum Einsatz.
Schrittweise Umstellung auf E-Mobilität
Der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, Reinhard Meyer (SPD) sagt am 19. November 2024: „Der neue Verkehrsvertrag knüpft nahtlos an den Bestandsvertrag an und sichert ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2025 die Verkehre im Teilnetz Westmecklenburg 2“. Das Teilnetz umfasst die Linien Parchim – Schwerin – Rehna (RB 13), Parchim – Ludwigslust – Hagenow-Stadt (RB 14), Waren (Müritz) – Inselstadt Malchow (RB 15) sowie den alljährlichen Wochenendverkehr auf der mecklenburgischen Südbahn von Parchim bzw. Malchow nach Plau am See. Meyer weiter: „Wir stellen mit diesem Verkehrsvertrag bereits das zweite Teilnetz schrittweise vom Dieselbetrieb auf batterie-elektrische Fahrzeuge um und setzen damit die Umstellung auf alternative Antriebe konsequent fort.“ Das erste Teilnetz mit Batteriezügen ist das Streckennetz Warnow 2 mit den Verbindungen Wismar – Bad Doberan – Rostock – Tessin und Bad Doberan – Rostock – Graal Müritz. Es wurde Anfang 2022 an DB Regio vergeben, die Bahntochter wird ab Ende 2026 FLIRT Akku von Stadler einsetzen. Auf dem Teilnetz Westmecklenburg 2 sollen ab 2027 Akkuzüge rollen. Bis Ende 2032 wird die ODEG ihre RegioShuttles als Reserveflotte vorhalten.
Im neuen Verkehrsvertrag mit der ODEG, der bis Dezember 2040 läuft, hat das Land den schrittweisen Einsatz von Neufahrzeugen mit batterie-elektrischem Antrieb vorgegeben. Ab Dezember 2027 sollen die ersten emissionsfreien Akkuzüge den Verkehr aufnehmen. Der Hersteller der zweiteiligen Fahrzeuge steht noch nicht fest. Die Anschaffung der Einheiten erfolgt durch die ODEG und wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Für die Akkuzüge wird die ODEG-Bestandswerkstatt in Parchim mit finanzieller Förderung des Landes ausgebaut, weitere Landesmittel sollen in den Bau zusätzlicher Abstellgleise fließen. Vom Bund wird wiederum eine neu zu errichtende Oberleitungsinsel in Parchim gefördert.
Angebotsverdichtung an Wochenenden
Neben den neuen Akkuzügen gibt es auch Verbesserungen beim Fahrplan: So wird das Angebot auf der RB 13 und derRB 14 an den Wochenenden durchgängig auf einen Einstundentakt verdichtet.
Keimzelle der ODEG
Stefan Neubert, Geschäftsführer ODEG, zeigte sich über den Gewinn des neuen Verkehrsvertrags begeistert: „Parchim ist der Gründungsort der ODEG – der Ort, an dem 2002 alles begann und die Erfolgsgeschichte der größten privaten Eisenbahn im Osten Deutschlands stetig fortgeschrieben wird.“ In Parchim wurde mit 30 Eisenbahnern der Grundstein gelegt, heute fahren über 1000 Mitarbeitende in fünf Bundesländern für 27,7 Mio. Fahrgäste jährlich 19,5 Mio. Zug-km, beispielsweise im Netz Elbe-Spree in Berlin und Brandenburg. Neubert weiter: „Von den ersten Mitarbeitenden sind immer noch viele bei der ODEG und somit seit über 20 Jahren jeden Tag für die Fahrgäste im Einsatz.“ Der Betrieb des angebotsseitig erweiterten Teilnetzes Westmecklenburg 2 bringt ab Ende 2025 einen erhöhten Personalbedarf mit sich: Die ODEG plant den Einsatz von 56 Triebfahrzeugführern, 35 Service-Mitarbeitern sowie sieben zusätzlichen Mitarbeitern in der Werkstatt.
Text: ODEG/red, Bild: Regionalverkehr