
2710 Graffiti verursachten bei den ÖBB im Jahr 2024 einen Schaden von 4,5 Mio. Euro. Die Anzahl der Graffiti-Delikte ist somit im Vergleich zum Vorjahr um 18 % gestiegen (2023: 2300 Graffiti). Positiv zu erwähnen ist jedoch, dass 2024 fast doppelt so viele Täter (28 im Vergleich zu 15) überführt werden konnten wie im Jahr zuvor.
Schäden in Millionenhöhe
Die Schadenssumme für Reinigung (inklusive eingerechneter Stehzeiten des Wagenmaterials), erhöhte sich 2024 um 1,4 auf 4,5 Mio. Euro – 2023 wurden „nur“ 3,1 Mio. Euro ausgegeben. Graffiti sind aber kein Kavaliersdelikt, sondern Beschädigung fremden Eigentums. Die ÖBB haben deshalb in den vergangenen Jahren die Gangart gegenüber Sprayern sukzessive verschärft. Jedes Graffito wird zur Anzeige gebracht und in einer Datenbank dokumentiert, sodass auch zurückliegende Delikte zugewiesen werden können. Die ÖBB arbeiten dabei eng mit der Polizei und den Behörden zusammen, um die Täter aufzuspüren. Hotspots der Sprayerszene sind Abstellanlagen in der Ostregion, dazu zählen auch Wiener Neustadt und Retz.
Täglicher Einsatz für Sauberkeit
Fakt ist, dass sich die Verunreinigungen von Zügen und Bahnhöfen negativ auf den Wohlfühlfaktor und das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste auswirken. Auch die Akzeptanz von öffentlichen Verkehrsmitteln im Allgemeinen leidet darunter. Für die Dauer der aufwendigen Reinigung fehlen diese Züge naturgemäß im Betrieb und können das Platzangebot für die Fahrgäste verringern bzw. für Zugausfälle sorgen. Die Züge werden stets so schnell wie möglich gereinigt, weil oft auch Sicherheitshinweise übersprüht werden, die im Unglücksfall Leben retten können. Gleichzeitig verbessern die ÖBB kontinuierlich die Reinigungsmaßnahmen und steigern zugleich die Reinigungsleistungen.
Lebensgefahr für Sprayer
Das Besprühen von Zügen und Bahnanlagen kann nicht nur teuer werden, sondern auch lebensgefährlich sein. Besonders auffällig ist allerdings, dass Sprayer die Gefahr oft nicht bewusst ist, wenn sie sich illegal Zutritt zu den Bahnanlagen verschaffen. Auf den Bahnanlagen finden auch nachts Verschubtätigkeiten und Zugverkehr statt. Die Züge nähern sich mit hoher Geschwindigkeit und haben lange Bremswege. Die Oberleitungen stehen unter 15 kV Spannung. Hier kann es bereits bei Annäherung zu einem Stromschlag kommen, dadurch kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen, unter anderem beim Klettern auf Wagen oder Oberleitungsmasten. Daneben kann es zu Stürzen im Gleisbereich kommen, insbesondere besteht auch Verletzungsgefahr auf der Flucht vor Bahnpersonal oder Polizei.
Text: ÖBB/red, Bild: ÖBB