Wie kann man auf die Anforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, möglichst schnell und nachhaltig reagieren? Wie lässt sich die Wirtschaftlichkeit beim Bau und bei der Instandhaltung von Gleisen weiter steigern? Und wie kann man dem Fachkräftemangel begegnen? Als Technologieführer im Bereich Gleisbau sieht sich der Hersteller Plasser & Theurer gefordert, diese Fragen für den Bereich Bahn zu beantworten und zwar mit Lösungen, die einen langfristigen Mehrwert sowohl für die Bahnen als auch für die Bahnbau-Unternehmen bedeuten.
Yellow machines GO GREEN
Als Paradigmenwechsel für die Gleisbaubranche galten die ersten E3-Maschinen, die im Jahr 2015 erstmals zum Einsatz kamen. Diese Maschinen mit Hybridantrieb ermöglichten erstmals ein emissionsreduziertes Fahren und Arbeiten. Der verbliebene Bedarf an Hydrauliköl reduzierte sich drastisch. Nur noch wenige kraftintensive Arbeitsvorgänge wie das Heben und Richten des Gleises müssen damit versorgt werden. Darüber hinaus wirken sich Hybridantriebe auch auf die Betriebskosten aus: Über einen Zeitraum von 20 Einsatzjahren können Hybridmaschinen im Vergleich zu dieselhydraulischen Maschinen 40 % der Betriebskosten einsparen. Die Erfahrungen der letzten Jahre machen es möglich, dass Plasser & Theurer die E3-Technologie heute sowohl bei Stopfmaschinen als auch bei Maschinen für den Oberleitungsbau regulär anbieten kann anzubieten. Dass der Hersteller damit dem Markt entgegenkommt, zeigt sich auch daran, dass E3-Maschinen mittlerweile rund 20 % des aktuellen Auftragsvolumens ausmachen.
Mehr Fahrwegverfügbarkeit
Im März 2023 konnten mit einem Messfahrzeug von Plasser & Theurer in St. Pölten (Österreich) 61 Weichen in nur einer Nacht vermessen werden – pro Weiche waren lediglich vier Minuten nötig. Das zeigt, über welches Know-how das Unternehmen nach über 200 gebauten Messfahrzeugen heute verfügt. Es verdeutlicht aber auch, welche Potenziale durch die Digitalisierung von Prozessen im Bahnbau möglich sind.
Ein weiteres Beispiel ist der Plasser TampingAssistant, der mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) Stopfaggregate automatisiert positioniert, konfiguriert und steuert. Das Bedienpersonal muss die vorgeschlagenen Eingriffe nur bestätigen und den Prozess überwachen. Selbst weniger erfahrenes Personal liefert mit diesem System hochqualitative Stopfergebnisse. Ergänzend dazu ermittelt die Plasser TampingControl Daten zur Qualität des Oberbaus und Stopfvorgangs in Echtzeit. Damit lässt sich der Verfüll- und Verdichtprozess richtungweisend optimieren. Schließlich liefert der Plasser TampingReport die digitale Dokumentation des gesamten Prozesses und weist die Arbeitsergebnisse transparent nach.
Strategien gegen den Fachkräftemangel
Der Fachkräftemangel stellt die Bahnen vor enorme Herausforderungen. Plasser & Theurer bietet hier gleich mehrere Lösungen. Eine davon ist, die Arbeitsplätze auf den Maschinen noch attraktiver zu gestalten. Bestes Beispiel dafür sind die E3-Maschinen mit ihren komfortabel ausgestatteten Sozialräumen und Kabinen, in denen digitale Bedienelemente das Arbeiten einfacher und bequemer machen. Ein zweiter Ansatz besteht in der Automatisierung von Prozessen, um von vornherein mit weniger Personal zurechtzukommen. Der Plasser TampingAssistant zeigt, wie sich das bei Stopfmaschinen realisieren lässt. Ergänzend bietet Plasser & Theurer Simulatoren an, in denen Neulinge und Quereinsteiger in gesicherter Umgebung und unter Anleitung erfahrener Ausbildner die Bedienung von Maschinen praxisnah erlernen können. So kann die Ausbildungszeit reduziert werden und das Personal schneller in den Einsatz kommen. Das Angebot reicht von Simulatoren für Stopfmaschinen über Schotterverteil- und -planiermaschinen bis zu Bettungs-Reinigungsmaschinen. Als dritte Möglichkeit bietet das Unternehmen Messfahrzeuge wie den EM100VT oder den EM120VT, die es erlauben, Messaufgaben für die Infrastruktur heute wesentlich schneller und mit deutlich weniger Personal zu erledigen.
Globale Bedürfnisse im Fokus
Als global agierendes Unternehmen ist es das Ziel von Plasser & Theurer, passende Gleisbaumaschinen für alle Regionen der Welt zu liefern. Obwohl die grundlegenden Arbeitsprinzipien ähnlich sind, unterscheiden sich die spezifischen Anforderungen je nach Land oft erheblich. Um diese erfüllen zu können, bietet das Unternehmen mit dem Compact-Portfolio kompakte Maschinen im gewohnten Qualitätsstandard. Es bildet das gesamte Spektrum der Gleisinstandhaltung von der Stopfung über die Stabilisierung bis zur Profilierung ab. Dank Konfigurationen für Netze mit Schmalspur bis Breitspur oder mit engen Umgrenzungsprofilen sowie niedrigen Achslasten sind diese Fahrzeuge in praktisch allen Regionen weltweit einsetzbar. Auch spezielle Ausführungen sind verfügbar, beispielsweise für den öffentlichen Nahverkehr. Die Nachfrage nach diesen Maschinen ist groß: Erst 2023 erhielt Plasser & Theurer den Auftrag, 41 Maschinen für die Flottenerneuerung der Taiwan Railways Corporation zu liefern.
Partner über den gesamten Lebenszyklus
Rund die Hälfte aller 17.800 von Plasser & Theurer gebauten Maschinen steht noch im Einsatz – das unterstreicht nicht nur die Qualität der Herstellung, sondern ist auch ein Zeichen für die Qualität der weltweiten Services des Herstellers. Verantwortlich dafür sind die Customer Services, die mit Leistungen über den gesamten Lebenszyklus der Maschinen überzeugen. Sehr gefragt sind Wartungs-Services für einzelne Maschinen und ganze Flotten, aber auch Retrofits, bei denen große Überholungen dazu genutzt werden, gleichzeitig technische Upgrades durchzuführen. Der neueste Service sind Used Machines, wobei gebrauchte Maschinen ankauft, diese für neue Einsatzgebiete fit gemacht und wieder verkauft werden.
Text: red/pr, Bilder: Plasser & Theurer