Es ist die bisher größte Einzelinvestition in Österreich in der mehr als 70-jährigen Firmengeschichte: Für mehr als 60 Mio. Euro errichtet der Gleisbaumaschinen-Hersteller Plasser & Theurer in Linz eine rund 12.000 m2 große Werkshalle, in der Endmontage wie Inbetriebnahme von Gleisbaumaschinen durchgeführt werden sollen. In der Endmontage erfolgen die finalen Fertigungsschritte: Elektrokabel und Schläuche werden verlegt, Motoren eingebaut und Hydraulik- und Dieseltanks installiert sowie die Kabinen aufgesetzt. Die Inbetriebnahme ist die letzte Etappe des Produktionsprozesses: Bei dieser werden die Maschinen elektrisch, mechanisch und hydraulisch in Betrieb gesetzt – sozusagen zum Leben erweckt.
Viel Platz und 180 Arbeitsplätze
Geplant sind 15 Maschinen-Endmontage-Plätze mit einer Fläche von je 8,5 mal 30 m. Für die Inbetriebnahme sind drei Gleise mit jeweils 91 m Länge und ein Gleis mit 56 m vorgesehen. Die Halle soll im Juli 2026 fertiggestellt sein, Anfang 2027 in Vollbetrieb gehen und 180 Arbeitsplätze bieten, wovon 80 neu geschaffen werden. Johannes Max-Theurer, CEO von Plasser & Theurer sagte am 11. September 2024: „Trotz der wirtschaftlich extrem schwierigen Situation am Standort Oberösterreich, die derzeit viele Unternehmen und auch uns trifft, investieren wir gerade jetzt in unsere Zukunft und schaffen neue Arbeitsplätze und gehen damit ein Commitment für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unseren Markt und unsere Kunden ein.“
Moderne Infrastruktur für Hightech-Maschinen
Mit dem Bau schafft das Unternehmen eine moderne Infrastruktur und ausreichend Platz, um seine Maschinen – insbesondere E³-Hochtechnologie-Maschinen mit hybrider Antriebstechnologie zur Reduktion des CO2-Ausstoßes – bestmöglich zu bauen und in Betrieb zu nehmen. Die geplante Kombination von Photovoltaik-Anlage und Dachbegrünung auf der Halle hat darüber hinaus positive Effekte auf die Energieeffizienz und das Klima. Der Neubau führt darüber hinaus aktuell räumlich getrennte Produktionskapazitäten wieder näher zusammen: Die Nähe zum Mechanischen Aufbau und die Integration der Inbetriebnahme in die neue Halle werden die Effizienz in den Produktionsabläufen deutlich erhöhen. Dazu verkürzen sich die Transportwege für Mensch und Maschine(n).
Investition aus privaten Mitteln
Plasser & Theurer investiert in die neue Produktionsstätte mehr als 60 Mio. Euro, die vollständig aus privaten Mitteln der Eigentümer-Familie stammen. Der Hersteller hat sich kürzlich selbst ein Kosten-Reduktionsprogramm auferlegt und führt gerade einen mehrjährigen Transformationsprozesse durch. Die Eigentümer-Familie will deshalb das Unternehmen nicht belasten, sondern ihren Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Unternehmens leisten. Max-Theurer sagte abschließend: „Unsere Investitionen beweisen, dass wir nach wie vor an den Standort Österreich glauben. Wir haben zwar einen Fachkräftemangel, aber grundsätzlich sehr gut ausgebildete Fachkräfte, eine hohe Forschungsquote, Rechtssicherheit und eine hohe Lebensqualität. Das sind gewichtige Faktoren.“
Text: Plasser & Theurer/red, Bild: glut Architektur