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Infrastruktur, Mobilität

Prignitz-Express vor der Elektrifizierung?

Der Prignitz-Express von Berlin über Hennigsdorf, Neuruppin und Wittstock (Dosse) nach Wittenberge soll durchgehend unter Oberleitungen fahren. Bisher waren nur eine Teil-Elektrifizierung sowie der Einsatz von batterie-elektrischen Triebzügen geplant.

11. März 2024

Derzeit fahren auf dem Prignitz-Express Dieseltriebzüge.
Derzeit fahren auf dem Prignitz-Express Dieseltriebzüge.
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Die Länder Berlin und Brandenburg haben sich zusammen mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) das Ziel gesetzt, den SPNV bis 2037 dieselfrei zu gestalten. Dafür soll auch der Prignitz-Express zwischen Hennigsdorf und Wittenberge elektrifiziert werden. Zwischen dem Land Brandenburg und der Deutschen Bahn (DB AG) wurde am 1. März 2024 eine Finanzierungs-Vereinbarung geschlossen, die ein Volumen von rund 24 Mio. Euro hat und die die Vor-, Entwurfs- und Genehmigungsplanung umfasst. Auf diese Weise kann das Projekt beschleunigt bis zur Erteilung des Planrechts geführt werden. Der Planfeststellungs-Beschluss (Baugenehmigung) wird für das Jahr 2030 angestrebt.

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Die vom RE 6 und abschnittsweise von der RB 55 bediente Strecke zwischen Hennigsdorf und Wittenberge gehört mit rund 140 km und 22 Stationen zu den längsten Strecken in Brandenburg ohne Oberleitung. Ein vom VBB beauftragtes Gutachten zum Einsatz alternativer Antriebe aus dem Jahr 2022 kam zum Ergebnis, dass Batterie-Triebzüge auf dieser Strecke effizienter sind als Wasserstoff-Triebzüge. Darauf aufbauend wurden Varianten zur Teil-Elektrifizierung erarbeitet und auch die Maximalvariante einer Voll-Elektrifizierung betrachtet. Um die Fördermöglichkeiten für Bundesmittel zu eruieren, wurde in Abstimmung mit der DB InfraGO AG eine erste Nutzen-Kosten-Abschätzung durchgeführt. Im Ergebnis erscheint eine GVFG-Förderung der Voll-Elektrifizierung mit einer Förderquote bis zu 90 % durch den Bund möglich, weswegen nun die Planungen für eine durchgehende Oberleitung vorangetrieben werden.Durch den Einsatz von Elektrotriebzügen, die mit Ökostrom betrieben werden, können zukünftig 7000 t Kohlendioxid im Jahr eingespart werden.

Im Auftrag des VBB wird begleitend zur Vorplanung eine erste Nutzen-Kosten-Grobbewertung durchgeführt, um die Wirtschaftlichkeit der Voll-Elektrifizierung zu prüfen. Ein hinreichendes Nutzen-Kosten-Verhältnis ist die Voraussetzung für eine finanzielle Beteiligung durch den Bund, die für die Realisierung der Großprojekte unentbehrlich ist. 

Text: VBB/red, Bild: Regionalverkehr

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