Die erste Generalsanierung einer zentralen Bahnstrecke läuft auf Hochtouren und liegt voll im Zeitplan. Seit dem 15. Juli 2024 wird die so genannte Riedbahn zwischen Frankfurt (Main) und Mannheim komplett saniert. Bisher haben rund 800 Mitarbeitende der Deutschen Bahn (DB AG) und der beteiligten Baufirmen rund 37 km Gleise, 55 Weichen, 338 Signale und zirka 9 km Schallschutzwände erneuert sowie rund 19 km Fahrdraht getauscht (Mengen inklusive vorlaufender Arbeiten im Januar). Zum Teil sind mehr als 90 Baumaschinen pro Tag auf den Gleisen der insgesamt 70 km langen Riedbahn im Einsatz. Bis zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2024 soll die Sanierung abgeschlossen sein.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte am 20. August 2024: „Unser Anspruch an die Generalsanierung der Riedbahn war und ist weiterhin hoch. Getreu dem Motto ‚Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser‘ habe ich mir heute einen Eindruck verschafft und ein extrem motiviertes Team angetroffen, das alles dafür tut, den Zeitplan einzuhalten.“ DB-Infrastrukturvorstand Berthold Huber ergänzte: „Die Generalsanierung der Riedbahn ist ein Kraftakt. Deshalb freuen wir uns, dass wir mit den Arbeiten gut vorankommen und im Plan liegen.“
Den Regionalverkehr auf der Riedbahn sowie zum Teil auch auf den Umleitungsstrecken ersetzen 150 neue Busse, die in einem dichten Takt verkehren. In den ersten Wochen haben die Fahrgäste das Ersatzangebot gut angenommen. Viele Reisende schätzen es, dass die Busse alle fünf bis 15 Minuten fahren. Auch die moderne Ausstattung mit WLAN und USB-Steckdosen wird gerne genutzt. Evelyn Palla, DB-Vorständin Regionalverkehr, erläuterte: „Mit dem Ersatzverkehr auf der Riedbahn schlagen wir ein neues Kapitel auf. Unsere purpurfarbene Busflotte setzt völlig neue Maßstäbe und legt täglich eine gewaltige Strecke zurück: Jeden Tag knapp 40.000 km – das entspricht einer Erdumrundung.“
Fern- und Güterzüge verkehren seit 15. Juli auf Umleitungsstrecken – linksrheinisch über die Ludwigsbahn und rechtsrheinisch über die Main-Neckar-Bahn. Bisher verlaufen die Umleiterverkehre stabil, im Fern- wie im Güterverkehr. Im Güterverkehr betrifft das sowohl die Versorgung der Unternehmen, die über einen Gleisanschluss zur Riedbahn beliefert werden, als auch die Anlieferung von Baumaterial an die Riedbahn-Baustelle über die Schiene.
Auch im Fernverkehr funktioniert das Umleitungskonzept nach Angaben der Bahn gut. Hier verlängert sich die Fahrzeit zwischen Frankfurt und Mannheim um durchschnittlich rund 30 Minuten gegenüber dem Regelfahrplan, die schnellsten Verbindungen benötigen lediglich 20 Minuten mehr. In den ersten Wochen waren beispielsweise die Züge des Fernverkehrs am Ende der Umleitungsstrecken im Schnitt um zirka 15 % pünktlicher als an deren Anfang. Der Hintergrund: Für die Dauer der Sanierung wurden die Geschwindigkeiten der unterschiedlichen Zugarten auf den Umleitungsstrecken angeglichen, sodass alle Züge in etwa gleich schnell fahren. Zusätzlich steht Reisenden für die Direktanbindung von Mannheim an den Frankfurter Flughafen ein Buspendelverkehr bereit.
Text: red/pr, Bild: Deutsche Bahn AG / NÓI CREW