
Rund 175 Mio. Fahrgäste haben 2024 das Straßenbahn- und Busangebot der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) in den Städten Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg genutzt. Das sind so viele Kunden wie noch nie in der 20-jährigen Unternehmens-Geschichte. Trotz schwieriger Bedingungen im Verkehrsgebiet stieg die Zahl der Fahrgäste von rund 166,5 Mio. im Jahr 2023 auf 175,4 Mio. im Jahr 2024. Den stärksten Zuwachs über alle Städte hinweg verzeichnete die rnv im ersten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahresquartal durch „Wiedereinsteiger“ nach dem Ende der Corona-Pandemie.
Stetige Investitionen erforderlich
In den vergangenen fünf Jahren hat die rnv ihre Fahrgast-Einbußen seit Beginn der Corona-Pandemie nicht nur ausgeglichen, sondern mit einem Plus von 2 Mio. Fahrgästen im Vergleich zum Vor-Pandemie-Jahr 2019 (173,4 Mio. Fahrgäste) sogar steigern können. „Die vergangenen fünf Jahre waren durch Krisen und Umbrüche geprägt, die uns und unseren Fahrgästen viel abverlangt haben“, sagte der Technische Geschäftsführer der rnv, Martin in der Beek, am 31. Januar 2025. „Dennoch haben wir gemeinsam mit den Städten weiter in unser Netz und unsere Dienstleistungen investiert und unsere Fahrzeugflotte nachhaltig modernisiert.“ Christian Volz, kaufmännischer Geschäftsführer der rnv, ergänzte: „Unser Angebot kommt an, mehr Menschen denn je wollen den Nahverkehr nutzen! Trotz kommunaler Herausforderungen ist es daher unsere Aufgabe, die Verkehrswende weiter voranzutreiben.“ Dabei spiele insbesondere der Ausbau der Infrastruktur eine herausragende Rolle. In der Beek fügte hinzu: „Wenn der ÖPNV weiter funktionieren und sogar wachsen soll, dann braucht es stetige Investitionen. So muss zum Beispiel in Heidelberg der Bau des neuen Betriebshofs an der Bergheimer Str. endlich umgesetzt werden. Sonst setzen wir nicht nur weitere Fortschritte sondern auch die Erfolge der letzten Jahre aufs Spiel.“
BUGA-Schwung und Brücken-Dämpfer in Mannheim
72,4 Mio. Fahrgäste haben allein in Mannheim 2024 die Busse und Bahnen der rnv genutzt. Das sind rund 2,7 Mio. mehr als im Jahr 2023 (69,7 Mio.). Und das, obgleich die rnv 2023 durch die BUGA bereits rund 2 Mio. Fahrgäste zusätzlich beförderte. Insbesondere in den ersten beiden Quartalen waren deutlich mehr Menschen mit dem ÖPNV unterwegs. Die rnv-Stadtbahn-Linien waren dabei stärker nachgefragt. Im zweiten Halbjahr 2024 verlor der Zuwachs leicht an Schwung. Zurückzuführen ist dies in erster Linie auf die ungeplante Verlängerung der Sperrung der Konrad-Adenauer-Brücke aufgrund der Schäden an der Straßenbahnrampe.
Baumaßnahmen in Ludwigshafen und Umgebung
Das Ludwigshafener Netz war im Jahr 2024 ebenfalls stark durch Baumaßnahmen geprägt. Während im ersten Halbjahr noch deutlich mehr Fahrgäste als im Vorjahreszeitraum mit Bus und Bahn unterwegs waren, gingen die Zahlen im zweiten Halbjahr stark zurück. Im Jahreswert stagnierte die Zahl der Fahrgäste bei 32 Mio. (2023: 32 Mio.). Insbesondere der Neubau der Hochstraße Süd sowie die länger andauernde Sperrung der Konrad-Adenauer-Brücke und die daraus resultierende mehr als achtmonatige Sperrung des Berliner Platzes als zentraler ÖPNV-Knotenpunkt waren hier ursächlich. Dies hatte auch Einfluss auf den Betrieb auf der Rhein-Haardt-Bahn von Ludwigshafen nach Bad Dürkheim. Vor allem fehlten 2024 die Fahrgäste der Expresslinie 9, die Ende 2023 aufgrund des Stabilisierungs-Fahrplans eingestellt worden war. Sie konnte aufgrund der Sperrung der Konrad-Adenauer-Brücke bis heute nicht wieder in Betrieb genommen werden. Die Rhein-Haardt-Bahn hatte als einziger Bereich des rnv-Netzes 2024 mit 2 Mio. etwas weniger Fahrgäste als im Vorjahr (2023: 2,1 Mio.).
Gesamtnetz Heidelberg sowie Linie 5 wachsen
Im Heidelberger Liniennetz waren mit 42,6 Mio. Fahrgästen im Jahr 2024 rund 3,4 Mio. mehr als im Vorjahr (39,2 Mio.) und mehr Menschen als je zuvor mit der rnv unterwegs. Insbesondere die Wiederinbetriebnahme der Straßenbahn-Linie 21 und die Neueinführung der Linie 25 sorgten für mehr Zustiege in die Bahnen. Auch das neue Busnetz Heidelberg, das im April den Betrieb aufnahm, wurde von den Fahrgästen sehr gut angenommen. Gefährdet sind diese insgesamt erfreulichen Entwicklungen allerdings durch den Zustand des veralteten Betriebshofs in der Bergheimer Straße und die mangelnden Abstell- und Werktstattkapazitäten.
Ungebrochen stark ist die Nachfrage auf der Linie 5. So stiegen auf der fast 60 km langen Rundlinie zwischen Mannheim, Heidelberg und Weinheim vergangenes Jahr 2,8 Mio. Menschen mehr ein als 2023 ein und erhöhten die Bilanz auf 21 Mio. Fahrgäste. Im Vergleich mit den Stadtgebieten Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen sowie mit der Rhein-Haardt-Bahn verzeichnete die Linie 5 im Jahr 2024 anteilig die stärksten Fahrgastzuwächse.
Erfolgsgeschichte fips
Zusätzlich zu den Fahrgastzahlen für Bus und Bahn lässt sich eine steigende Nachfrage nach dem flexiblen individuellen Personen-Shuttle (fips) feststellen. So buchten Im Jahr 2024 rund 150.000 Fahrgäste eine Fahrt – eine Verdreifachung der Nachfrage des Vorjahres. 60.000 Fahrgäste entfielen auf das Heidelberger Stadtgebiet, in dem fips seit April 2024 in drei Stadtteilen im Einsatz ist. Anfang 2025 war das fips-Angebot aufgrund des Auslaufens von Fördermitteln allerdings spürbar ausgedünnt worden.
Text: rnv/red, Bild: Regionalverkehr