
Die S-Bahn Berlin geht in den Endspurt mit der Modernisierung der Baureihe 481: Sechs Jahre nach Beginn des Programms fuhren die letzten beiden Viertelzüge am 30. September 2025 zur Frischzellenkur ins S-Bahn-Werk Schöneweide. Die Länder Berlin und Brandenburg finanzieren die Erneuerung der 500 zweiteiligen Einheiten mit insgesamt 250 Mio. Euro im Rahmen des Verkehrsvertrags.
Neue Sitze, neue Fußböden, neuer Lack
Für die Modernisierung entkernen die Handwerker:innen in Schöneweide die Viertelzüge komplett, arbeiten die Teile vor Ort auf und bauen die Fahrzeuge wieder zusammen. Mit neuer Lackierung, neuem Fußbodenbelag sowie neuen Sitzgestellen und Polstern, zusätzlichen Haltestangen und Videoüberwachung im Fahrgastraum gehen die fast 30 Jahre alten Fahrzeuge optisch wie neu wieder auf die Strecke. 465 Viertelzüge haben das Programm bereits durchlaufen. In der ersten Jahreshälfte 2026 kehrt der letzte modernisierte Zug wieder ins Netz zurück – dann sind über 90 % der S-Bahnflotte neu oder modernisiert. Nur die in den 198er Jahren entwickelte Baureihe 480 wird nicht modernisiert und ist weiterhin im alten Farbschema unterwegs. S-Bahn-Chef Peter Buchner sagte: „Seit Ende 2019 haben wir fast 1000 S-Bahn-Wagen saniert. Optisch sind die modernisierten 481er kaum von unseren Neufahrzeugen zu unterscheiden. Ich bin stolz auf alle Mitarbeitenden, die ein Projekt dieser Größenordnung in unserer Hauptwerkstatt gestemmt haben.“
200 zusätzliche Handwerker:innen
200 Handwerkerinnen und Handwerker sind für dieses Großprojekt zusätzlich im Werk Schöneweide beschäftigt. So konnte die S-Bahn durchschnittlich zwei Viertelzüge pro Woche fertigstellen. Laut der S-Bahn Berlin GmbH, einer 100-prozentigen Bahntochter, ist die Aufarbeitung nachhaltig: Mit 250.000 Euro pro Wagen sei die Modernisierung günstig umzusetzen und sorge dafür, dass die Züge bis Mitte der 2030er Jahre stabil fahren können.
Am Ende des Modernisierungs-Programms werden über 6000 m Wagenkasten-Langträger auf Korrosion untersucht und bei Befund saniert, gut 7000 neue Türflügel an den Einstiegen verbaut, 5000 Videokameras in den Fahrgasträumen installiert, mehr als 27.000 neue Sitzgestelle und blaue Polster verbaut, knapp 29.000 m2 Fußbodenplatten und 32.000 m2 Belag verlegt, 7000 horizontale Haltestangen nachgerüstet und 12.000 taktile Türöffnungstaster des Herstellers EAO eingebaut worden sein.
Über die Baureihe 481
Mit 500 Fahrzeugen stellt die Baureihe 481 das Rückgrat der Berliner S-Bahn-Flotte dar. Die zweiteiligen Einheiten, die nur an einem Ende über einen Führerstand verfügen, gingen zwischen 1996 und 2004 in Betrieb. Ab 2015 hat die S-Bahn das Modernisierungs-Programm um die nötig gewordene Sanierung von Korrosionsschäden an den Wagenkästen herum konzipiert. Mit einer neuen Außenlackierung sowie neuer Inneneinrichtung hat die S-Bahn für die Fahrgäste eine neuwertige Anmutung geschaffen. So können die umgebauten Fahrzeuge noch bis Anfang der 2030er Jahre weiterfahren.
Weitere Infos zum Projekt gibt es hier.
Text: S-Bahn Berlin GmbH/red, Bild: Regionalverkehr


