Reisende im Saarland sollen den Nahverkehr in ihrer Region künftig noch besser von Tür zu Tür nutzen können. Die Deutsche Bahn (DB AG) und das Saarland starten gemeinsam eine Modellregion, um den umweltfreundlichen ÖPNV noch attraktiver zu machen. Dazu unterzeichneten Evelyn Palla, DB-Vorständin für den Regionalverkehr, und die saarländische Mobilitätsministerin Petra Berg (SPD) am 26. September 2024 auf der InnoTrans eine Absichtserklärung für das gemeinsame Innovationsprojekt.
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DB-Vorständin Palla sagte: „Gemeinsam mit dem Saarland sorgen wir dafür, dass möglichst viele Menschen für ihre täglichen Wege den ÖPNV nutzen. Mit Expressbussen, Shuttles, Fahrrad-Parkhäusern oder Carsharing erreichen unsere Fahrgäste die Bahnhöfe im Bundesland künftig zuverlässiger und bequemer. Bahn-Angebote gerade im ländlichen Raum mit neuen Formen der Mobilität zu ergänzen, ist Teil unserer Strategie Starke Schiene.“ Mobilitätsministerin Berg ergänzte: „Gerade im Autoland Saarland ist es wichtig, durch nahtlose Reiseketten von Tür zu Tür einen attraktiven und vernetzten ÖPNV anzubieten. Dafür stehen den Kommunen und ÖPNV-Unternehmen Förderprogramme des Landes zur Verfügung. Gemeinsam mit der DB lädt das Land nun alle Mobilitätsakteure ein, die Tür-zu-Tür-Mobilität mit einem starken ÖPNV als Rückgrat weiter zu verbessern. Unser Ziel ist, dass bis Ende 2025 schon die ersten Projekte in der Modellregion Saarland Ergebnisse vorzeigen.“ Während das Mobilitätsministerium das Projekt leitet und koordiniert, unterstützt die Bahntochter DB Regio mit konzeptioneller und technischer Expertise.
Leichter zum Bahnhof
Im Saarland ist der Ausbau der Schiene zu einem S-Bahn-Netz mit einem dichteren Takt geplant. Neue Mobilitätskonzepte wie Mobility-On-Demand ergänzen bereits heute die Züge. Bis Ende 2025 sollen weitere Angebote im Bereich der vernetzten Mobilität hinzukommen. Das Mobilitätsministerium und die Bahn haben sich zum Ziel gesetzt, insbesondere den ländlichen Raum besser an den ÖPNV anzubinden und mehr Bürgern einen Zugang zu öffentlicher Mobilität zu ermöglichen. Außerdem möchten die Partner die An- und Abreise zu den Bahnhöfen verbessern. Dazu werden die Projektpartner auf Basis von Mobilitäts- und Zielgruppen-Analysen regionale Testräume rund um Bahnhöfe auswählen und unter Realbedingungen betreiberoffen neue Mobilitätsformen testen. Das können ergänzende Plusbusse oder Expressbusse zum bereits bestehenden Angebot im Regionalbusnetz sein, Shuttle-Verkehre, aber auch Stationen für Bike- und Carsharing oder Fahrradparkhäuser. Langfristiges Ziel ist es, den Menschen im Saarland eine flächendeckende Mobilitätsgarantie zu geben.
Wie geht es in der Modellregion Saarland weiter?
Die neuen Mobilitätsformen werden unter Realbedingungen in so genannten Reallaboren getestet. Für eine Analyse, welche Reallabor-Typen sich für welchen Standort einigen, hat DB Regio eine Analyse durchgeführt sowie eine Mobilitätsstudie bei der Bahntochter ioki in Auftrag gegeben. Aus dieser geht hervor, dass aufgrund der sozialen und demografischen Verhältnisse bestimmte Standorte im Saarland beispielsweise stärker von einem Plusbus-Anschluss profitieren würden, andere hingegen von einer Bikesharing-Station oder von einem per App bestellbaren ÖPNV-Angebot, anknüpfend an die im Saarland bereits bestehenden On-Demand-Projekte. Im nächsten Schritt nutzt das Projektteam die Analyse, um die Standorte auszuwählen und die individuellen Mobilitätslösungen zu entwickeln. Darüber hinaus gibt es Gespräche mit saarländischen Kommunen und weiteren Partnern aus dem saarländischen ÖPNV. Die ersten Ergebnisse sollen bei den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit im Oktober 2025 in Saarbrücken vorgestellt werden.
Über DB Regio
Die Bahntochter ist der größte ÖPNV-Anbieter in Deutschland. DB Regio betreibt mit rund 39.000 Mitarbeitenden bundesweit Zug- und Busverkehre, darunter die Metropol-S-Bahnen in Berlin, Hamburg, München, Rhein-Main und Stuttgart. Im ländlichen Raum ergänzt DB Regio die bestehenden Verbindungen durch eine wachsende Zahl an On-Demand-Verkehren. In Schleswig-Holstein betreibt die Bahntochter Autokraft in der Modellregion „SMILE24“ entlang der Schlei die Busverkehre und On-Demand-Verkehre. SMILE24 ist Ostern 2024 gestartet und bietet Reisenden rund um die Uhr Zugang zum ÖPNV.
Über das Saarland
Die Umsetzung der nachhaltigen Mobilitätsstrategie des Saarlandes erfolgt insbesondere auf Basis der Richtlinien zur nachhaltigen Mobilität (RL-NMOB). Es werden zum Beispiel die Einführung von On-Demand-Verkehren, der barrierefreie Ausbau von Haltestellen, die Errichtung von Mobilitätsstationen sowie verschiedene Maßnahmen im Bereich Radverkehr gefördert. Derzeit wird im Saarland zudem partizipativ ein Klimaschutzkonzept erarbeitet, das für den Bereich Verkehr und Mobilität ambitionierte Ziele und Maßnahmen enthält.
Text: red/pr, Bild: Deutsche Bahn AG/Oliver Lang