
Der Ort mit etwa 2300 Einwohnern südöstlich von Flensburg profitiert damals wie heute von einer stündlichen Bahnverbindung pro Richtung. Das Jubiläum am 21. November 2025 nahm NAH.SH-Bereichsleiter Jochen Schulz zum Anlass, gemeinsam mit dem Husbyer Bürgermeister Burkhard Gerling zurück und auch nach vorn zu schauen.
Einweihung einer neuen Fahrradstraße
NAH.SH-Bereichsleiter Schulz sagte: „Husby war eine der ersten von mehr als 35 Stationen, die in Schleswig-Holstein reaktiviert wurden seit der Regionalisierung des Nahverkehrs im Jahr 1995. Durch die neue Station wurde Mobilität im ländlichen Raum auch ohne Auto im Stundentakt von früh bis spät ermöglicht. Wir freuen uns, gemeinsam mit der Gemeinde diesen Meilenstein zu feiern – und blicken voller Zuversicht auf die nächsten 25 Jahre!“ Husbys Bürgermeister ergänzte: „Ich freue mich sehr, dass die Station durch unsere Bemühungen als Gemeinde immer attraktiver für alle diejenigen geworden ist, die mit dem Fahrrad zur Bahn pendeln. Die Fahrradstraße, die wir heute zusätzlich einweihen, verbessert die Anbindung aus Hürup und Umgebung an den Bahnhalt. Im ADFC Bike+Ride-Test hat unser Bahnhof Bestnoten erhalten. Darauf sind wir sehr stolz.“
Reaktivierung in neuer Lage
Gemeinsam mit der Gemeinde berieten der Aufgabenträger, die heutige Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein GmbH (NAH.SH GmbH) und die Deutsche Bahn (DB AG) Ende der 1990er Jahr die neue Lage des Bahnsteiges für die Reaktivierung des Haltepunkts. Da das alte Empfangsgebäude sowie das angrenzende Grundstück bereits in Privateigentum übergegangen waren, konnte der Bahnhof nicht auf seinem ursprünglichen Platz reaktiviert werden. Die heutige Lage bietet ausreichend Platz für eine Buswendeschleife und Park+Ride-Plätze. Linienbus-Verbindungen bestehen wochentags im Zweistundentakt vom Bahnhof Husby nach Hürup und Grundhof. Sie sind auf den Zugverkehr abgestimmt. 2021 ergänzte die Kommune den Fahrradunterstand mit einer durch Landesmittel geförderten NAH.SH-Bike+Ride-Anlage mit 22 Stellplätzen.
Ein Blick zurück
Zwischen 1981 und 1986 wurden viele Haltepunkte an der Strecke Kiel – Flensburg stillgelegt und später auch zurückgebaut. Mit Einführung einer neuen Fahrzeug-Generation, der LINT-Dieseltriebzüge, im Rahmen der ersten Verkehrsvertrags-Ausschreibung wurde es möglich, wieder einen zusätzlichen Zwischenhalt zu realisieren. Denn: Die LINT beschleunigten viel schneller als die vorher eingesetzten Fahrzeuge der Baureihe 628. Die neue Reisegeschwindigkeit liegt bei 120 km/h. Nach nur kurzer Bauzeit unter Regie von DB Station & Service (heute DB InfraGO) und mit Fördermitteln des Landes, wurde Husby am 5. November 2000 zum neuen barrierefreien Zwischenhalt der RE-Linie 72 (Kiel – Flensburg). Die Bedienfrequenz von 4 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts kommt bei den Reisenden gut an: Die Fahrgastzahl stieg von anfänglich 120 pro Tag auf heute zirka 150 Ein- und Aussteiger täglich. Die für damals brandneuen LINT, die zur Reaktivierung führten, wurden im Sommer 2024 nach dem Start eines neuen Verkehrsvertrags mit der nordbahn durch FLIRT Akku der neuesten Generation abgelöst. Diese bieten noch mehr Komfort und gleiten leise und emissionsfrei durch die Landschaft.
Text: NAH.SH/red, Bild: Regionalverkehr


