Siemens Mobility hat einen Auftrag für die Lieferung von 75 Elektro-Triebzügen des Typs Mireo für das Projekt „Mitteldeutsches S-Bahn-Netz 2025+“ (MDSB 2025plus) mit einem Auftragsvolumen von zirka 500 Millionen Euro gewonnen. Vom Betreiber „Die Länderbahn (DLB)“ wurden 41 dreiteilige Mireo bestellt, DB Regio orderte 18 vierteilige Mireo sowie 16 zweiteilige, batterie-elektrisch angetriebene Mireo Plus B. Aufgabenträger im MDSB2025plus-Netz sind der Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL), die sächsischen Zweckverbände Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZVMS) und Verkehrsverbund Vogtland (ZVV), das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) sowie das Ministerium für Infrastruktur und Digitales (MID) des Landes Sachsen-Anhalt. Die Aufgabenträger hatten die Leistungen im MDSB2025plus-Netz im Juli 2023 an die DLB und DB Regio vergeben, die Verkehrsverträge laufen von Ende 2026 bis Ende 2038 (siehe Regionalverkehr 5-2023). Jährlich sollen insgesamt 10,6 Millionen Zugkilometer erbracht werden.
Die dreiteiligen Mireo werden von der DLB auf den Linien Geithain – Borna – Leipzig Hbf. (tief) – Schkeuditz – Halle (Saale) – Halle-Nietleben (S 3), Halle-Trotha – Halle – Flughafen Leipzig/Halle – Leipzig Hbf. (tief) – Altenburg – Gößnitzv– Glauchau/Werdau – Zwickau (S 5) sowie Halle-Trotha – Halle – Flughafen Leipzig/Halle – Leipzig Hbf. (tief) – Altenburg – Werdau – Zwickau/Plauen (S 5x) eingesetzt. Die vierteiligen Mireo für DB Regio verkehren auf den Linien Torgau – Eilenburg – Taucha – Leipzig Hbf. (tief) – Oschatz – Riesa (S 4), Leipzig-Stötteritz – Leipzig Hbf. (tief) – Leipzig-Messe – Naumburg (S 6) sowie Schkeuditz – Leipzig Hbf. (oben; S 10). Die zweiteiligen Miro Plus B sollen auf der Strecke Leipzig-Miltitzer Allee – Leipzig Hbf. (tief) – Leipzig Stötteritz – Borsdorf – Grimma – Döbeln (S 1) fahren.
Die neuen Züge bieten 100 Sitzplätze in den zweiteiligen Zügen, 150 Sitzplätze in den Dreiteilern und 200 Sitze in den Vierteilern. Dazu kommen großzügige Mehrzweckbereiche und eine separate 1. Klasse mit Ledersitzen. Der Fahrgastkomfort wird durch kostenloses WLAN, einen Familienbereich, barrierefreies Reisen und ein ruhiges Fahren des Zugs erhöht. Zahlreiche Steckdosen und USB-Buchsen sorgen dafür, dass der Smartphone-Akku während der Zugfahrt stets geladen bleibt. An den Vierertischen können Smartphones sogar kabellos geladen werden. Ein Echtzeit-Fahrgastinformationssystem zeigt aktuelle Ankunfts- und Abfahrtszeiten sowie Anschlussmöglichkeiten an den jeweiligen Haltestellen an. Die Fahrzeuge erhalten eine von Siemens Mobility entwickelte Hochfrequenz Scheibenlösung, die den Mobilfunkempfang in Zügen deutlich verbessert. Die neuen Fahrzeuge haben im MDSB2025plus-Netz deutlich mehr Türen und mehr Freiräume als bisher. Das sorgt für bequemeres Ein- und Aussteigen, die Fahrgastwechselzeiten werden kürzer und der Fahrplan kann besser eingehalten werden.
Siemens Mobility hat bis jetzt 22 Mireo-Flotten mit insgesamt über 400 Zügen verkauft. Dabei hat sich die Flotte mit bisher über 50 Millionen gefahrenen Kilometern als sehr zuverlässig erwiesen. Die Mireo-Plattform bietet neben Oberleitungszügen auch Züge mit Batterie- oder Wasserstoffantrieb an und ermöglicht klimafreundliche Mobilität durch eine gesteigerte Energieeffizienz von bis zu 25 Prozent weniger im Vergleich zu Zügen mit ähnlichen Kapazitäten. Auch sind die Fahrzeuge bis zu 95 Prozent recyclebar. Die neueste Weiterentwicklung ist der Mireo Smart, der innerhalb einer sehr kurzen Lieferzeit von 18 Monaten zu einem attraktiven Preis und auch mit alternativen Antriebsmöglichkeiten zur Verfügung steht.
Text: Tim Schulz/pr, Bild: Siemens Mobility