Der neue Mireo Smart bietet Betreibern im Regionalverkehr einen effizienten Beschaffungsprozess, da er nur maximal 18 Monate von der Beauftragung bis zur Betriebsaufnahme benötigt. Verkehrsbetreiber können flexibel auf die steigende Nachfrage reagieren und ihre Flotten ohne langwierige Verzögerungen erweitern. Durch ein standardisiertes Grundkonzept, das gewisse Konfigurationsmöglichkeiten zulässt, werden nicht nur die Anschaffungskosten reduziert, sondern auch der Betrieb vereinfacht. Der Verkaufsprozeß erfolgt transparent und unkompliziert über ein Datenblatt mit festen Konditionen, was die Bestellung von Zügen erleichtert. Zudem können Kunden beim Kauf einen Servicevertrag mit einem Ersatzteil- und Instandhaltungspaket abschließen.
Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock bei Siemens Mobility, sagte am 22. November 2023: „Wir bieten Verkehrsbetreibern ein vorkonfiguriertes Fahrzeug, das innerhalb kürzester Zeit geliefert werden kann und hohe Zuverlässigkeit garantiert. Neu ist, dass wir den Mireo Smart nun auch mit alternativen Antrieben anbieten. Mit der Ausweitung auf umweltfreundliche Antriebsmöglichkeiten, ermöglichen wir unseren Kunden noch mehr Flexibilität bei der Anpassung an unterschiedliche Anforderungen der Streckennetze.“
Der Mireo Smart ist grundsätzlich als dreiteiliger Triebzug mit einer Länge von 70 Metern lieferbar. Die Fahrzeuge sind als klassische Elektrotriebzüge (EMU), mit batterie-elektrischem Antrieb (BEMU) sowie als Wasserstoffzüge (HMU) erhältlich. Jeder Zug hat eine Kapazität von 214 Sitzplätzen (zwölf davon in der 1. Klasse), 21 Fahrradstellplätzen und zwei Rollstuhlplätzen. Die beiden Endwagen verfügen über jeweils eine Doppeltür, der Mittelwagen hat zwei Doppeltüren. Darüber hinaus sind die Züge mit modernen Klimaanlagen, Internet an Bord, Fahrgastinformation, Kameras und TFT-Monitoren im Einstiegsbereich ausgestattet. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 160 km/h. Alle Fahrzeuge sind mit den Zugsicherungssystemen PZB 90 (Punktförmige Zugbeeinflussung) und ETCS (European Train Control System) ausgestattet. Möglichkeiten zur Individualisierung bestehen bei der Einstiegshöhe, die je nach Einsatzgebiet bei 61 oder 80 Zentimetern über Schienenoberkante (SO) liegen kann, bei der Auswahl der Sitzpolster sowie bei der Außengestaltung. Die Züge sind weiß lackiert, können aber entsprechend foliert werden.
Gefertigt werden die Züge am Siemens-Standort in Krefeld, die Inbetriebnahme erfolgt im Prüf- und Validationcenter Wegberg-Wildenrath. Geplant ist, dass immer mehrere Einheiten weitgehend fertig auf dem Hof stehen, sodass die Lieferzeit von 18 Monaten deutlich unterschritten werden kann. Der erste Elektrotriebzug soll im Frühjahr 2024 aus eigener Kraft fahrfährig sein. Die Preise stehen bereits fest und gelten – zumindest bei kleinen Bestellmengen – als nicht verhandelbar: Der klassische Elektrotriebzug wird 6,5 Millionen Euro kosten, ab einer Bestellmenge von acht Einheiten soll der Einzelpreis unter sechs Millionen Euro liegen. Die ersten Züge sollen ab Januar 2025 für den kommerziellen Einsatz zur Verfügung stehen.
Text: Tim Schulz, Bild: Siemens Mobility