Seine Premiere feierte der Akkuzug im Bahnhof Ostrava im Osten des Landes. Die 280.000-Einwohner-Stadt ist zugleich ein Standort der Škoda-Gruppe, in dem Triebzüge und Waggongs gefertigt werden. Nach seiner Premierenfahrt von Ostrava-střed nach Frýdek-Místek wurde der in Grün, Blau und Weiß lackierte Akku-Triebzug offizieller Bestandteil des Regionalverkehrs und bedient nun die Linie S 8 in der Mährisch-Schlesischen Region.
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An der Vorstellung des neuen Zuges nahmen hochrangige Gäste teil, darunter der tschechische Verkehrsminister Martin Kupka sowie Michal Krapinec, Vorstandsvorsitzender der Tschechischen Staatsbahn (ČD), und Tomáš Ignačák, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Škoda-Gruppe. Ignačák führte aus: „Unser neuer Batteriezug ist ein technologischer Meilenstein, der unsere lange Tradition der Innovation im Transportwesen fortsetzt. Bereits in den 1930er Jahren produzierten wir die erste Batterielokomotive. Auf diesen Grundlagen haben wir in der Neuzeit aufgebaut – von batteriebetriebenen Straßenbahnen über Oberleitungsbusse bis hin zu diesem Zug.“ Verkehrsminister Kupka sagte „Eine Erhöhung des Komforts und eine Verkürzung der Fahrzeiten sind ohne Elektrifizierung oft nicht möglich. Allerdings ist eine Elektrifizierung aller Strecken in absehbarer Zeit und aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich – hier gibt es einen Platz für Batteriezüge.“
Leistungsfähige Antriebstechnik
Der neue Akku-Triebzug setzt sich aus zwei Wagen zusammen, die jeweils auf zwei Drehgestellen rollen. Pro Wagenseite sorgen zwei breite Doppeltüren für einen schnellen Fahrgastwechsel. Über den Fahrwerken ist der Triebzug hochflurig. Die LTO-Batterien (Lithium-Titanium-Oxide) des Akku-RegioPanters werden sowohl über das Gleichstrom- als auch über das Wechselstromnetz aufgeladen, wobei eine vollständige Aufladung über den Stromabnehmer je nach Spannungstyp nur 25 bis 30 Minuten dauert. Mit einer einzigen Ladung kann der Zug bis zu 80 km zurücklegen. Im Vergleich zu Dieselaggregaten bietet der elektrische Antriebsstrang eine schnellere Beschleunigung und einen leiseren Betrieb, außerdem fallen keine lokalen Emissionen an. Im Batteriebetrieb sind Geschwindigkeiten von bis zu 120 km/h und unter Oberleitung von bis zu 160 km/h möglich. Außerdem ist der Zug mit dem europäischen Zugsicherungssystem ETCS ausgestattet. Den Betreibern soll der Batteriezug erhebliche Einsparungen und mehr Flexibilität bringen. Die Einheiten können sowohl elektrifizierte als auch nicht elektrifizierte Strecken bedienen, sodass keine Kombination verschiedener Antriebsarten erforderlich ist. Diese Vielseitigkeit vereinfacht die Einsatzplanung und senkt die Gesamtkosten für Anschaffung, Wartung und Betrieb.
Komfortable Ausstattung
Für die Fahrgäste bietet der neue Zug außergewöhnlichen Komfort. Niederflurige Einstieg mit breiten Türen erleichtern den Zugang insbesondere für Rollstuhlfahrer, ältere Menschen und Fahrgäste mit Kinderwagen. Der geräumige Innenraum bietet viel Platz für Gepäck und Fahrräder. Der Zug verfügt über WLAN, Steckdosen zum Aufladen von Handys und Tablets direkt an den Sitzen sowie eine barrierefreie WC-Anlage mit Wickeltisch. Darüber hinaus sorgt der Batterieantrieb im Vergleich zu Dieselzügen für einen wesentlich leiseren Betrieb, was zu mehr Komfort für die Fahrgäste und weniger Lärm auf den Gleisen beiträgt. Das Fehlen lokaler Emissionen bedeutet einen umweltfreundlicheren Betrieb, der zum Umweltschutz und zur Lebensqualität der Anwohner in der Nähe der Bahn beiträgt.
Text: red/pr, Bild: Škoda-Gruppe