
Am 24. April 2025 hat Stadler den ersten von sieben Meterspurzügen an die Transports de Martigny et Régions (TMR) und die französische Staatsbahn SNCF ausgeliefert. Die zweiteiligen Einheiten sollen den Reisekomfort auf der historischen Mont-Blanc-Express-Strecke zwischen Martigny (CH) und St-Gervais (FR) erhöhen.
Maßgeschneiderte Triebzüge
Mit der Auslieferung des ersten Zuges wird das nächste Kapitel im grenzüberschreitenden Bahnverkehr der Mont-Blanc-Region aufgeschlagen. Stadler hat das maßgeschneiderte Fahrzeug in seinem Werk in Bussnang (TG) gebaut und nun in Martigny an die Transports de Martigny et Régions (TMR) und die französische Staatsbahn SNCF übergeben. Die beiden Betreibergesellschaften des Mont-Blanc Express werden die sieben Einheiten ab Mitte 2026 in Betrieb nehmen. Sie ersetzen die bestehende Fahrzeugflotte – Stadler-Triebzüge aus den 1990er Jahren – und erhöhen den Reisekomfort auf der Strecke zwischen dem schweizerischen Martigny und dem französischen St-Gervais-les-Bains-le-Fayet (am Fuß des Mont-Blancs).
Von Bussnang auf der Schiene nach Martigny
„Wir haben das erste Fahrzeug umweltfreundlich auf einem Tiefladewagen per Bahn vom Stadler-Werk in Bussnang (TG) nach Martigny (VS) transportiert“, erklärte Frédéric Evequoz, Verkaufsleiter für maßgeschneiderte Fahrzeuge bei Stadler. In Martigny haben die Spezialisten den Zug dann auf einen Lastwagen umgeladen und anschließend auf der Schmalspurstrecke aufgegleist. Der Zug wurde nach Vernayaz in die TMR-Werkstätte überführt, wo er für die Inbetriebnahme vorbereitet wird. Dazu gehört auch das Zulassungsverfahren für den Betrieb auf den Schienennetzen der Schweiz und Frankreichs.
Komfortabel und energieeffizient
Die neuen Züge des Typs Beh 4/8 sind für den kombinierten Einsatz auf Zahnrad- und Adhäsionsstrecken konzipiert, wobei sie auch im Zahnradabschnitt in Doppeltraktion verkehren können. Moderne Systeme zur Verbrauchssteuerung sorgen für einen umweltschonenden Betrieb – so wird beispielsweise die Bremsenergie in elektrische Energie umgewandelt und ins Netz zurückgespeist. Außerdem erfüllen die Fahrzeuge, die auf jeder Seite über zwei breite Doppeltüren verfügen, die Anforderungen des Behinderten-Gleichstellungsgesetzes (BehiG) der Schweiz und ermöglichen Reisenden mit eingeschränkter Mobilität einen stufenlosen Einstieg. Dank großer Panoramafenster werden die Fahrgäste die Alpenlandschaft gut im Blick haben.
Grenzüberschreitendes Projekt
Die Erneuerung der TMR-Fahrzeugflotte ist Teil der Mobilitätsstrategie für die Mont-Blanc-Region. Das Projekt wird vom Schweizer Bund, dem Kanton Wallis und der französischen Région Auvergne-Rhône-Alpes (AURA) unterstützt. Die Kosten für die sieben neuen Züge belaufen sich auf umgerechnet rund 80 Mio. Euro. Der Mont-Blanc Express verbindet seit über 100 Jahren Martigny im Kanton Wallis mit St-Gervais-les-Bains in der französischen Region Auvergne-Rhône-Alpes. Die TMR betreibt den Abschnitt auf Schweizer Seite bis zur Grenze bei Le Châtelard, während die SNCF für den Betrieb in Frankreich zuständig ist.
Text: Stadler/red, Bild: TMR/Studio54