ÖPNV-Reisende können künftig täglich stündlich von Stendal nach Berlin bzw. von Berlin nach Stendal fahren. Dafür hat die Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) im Auftrag des Landes in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) und der DB Regio Nordost zusätzliche Züge zwischen Stendal und Rathenow bestellt. Dadurch stehen ab dem 9. Juni 2024 alle zwei Stunden pro Fahrt und Richtung etwa 500 zusätzliche Sitzplätze zur Verfügung und sorgen für eine merkliche Entlastung auf der Strecke.
Der bislang in Rathenow endende RE 4 (Rathenow – Berlin – Jüterbog – Falkenberg (Elster)) wird dafür im 2-Stunden-Rhythmus nach Stendal verlängert. In der jeweils anderen Stunde ist wie bisher ein Umstieg in Rathenow zwischen RE 4 und RB 34 (Stendal – Rathenow)möglich. Letztlich bedeutet dies acht zusätzliche Fahrtmöglichkeiten pro Richtung pro Tag. Auch über größere Entfernungen ergeben sich daraus mehr Verbindungen auf den Relationen Uelzen – Salzwedel – Berlin sowie Wolfsburg – Berlin.
„Eine Angebotserweiterung stellt uns immer vor mehrere Herausforderungen“, erläuterte Sachsen-Anhalts Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Dr. Lydia Hüskens (FDP), am 6. Juni 2024 im Hauptbahnhof Stendal. „Da ist zum einen die nur begrenzte Anzahl an Zügen, die bei den Eisenbahn-Verkehrsunternehmen und auf dem Markt verfügbar ist. Dann müssen wir auch sicherstellen, dass wir die zusätzlichen Züge mit ausreichend Personal besetzen können, und zu guter Letzt ist natürlich die Finanzierung ein wichtiger Bestandteil. Umso erfreulicher ist es, dass wir die zusätzlichen Kosten, zirka 7 Mio. Euro anteilig für Sachsen-Anhalt, über die nächsten zweieinhalb Jahre sichern konnten und der massiv gestiegenen Nachfrage ab Sonntag besser Rechnung tragen.“
Seit der Einführung des Deutschland-Tickets hat sich die Nachfrage auf der Strecke Stendal – Berlin teilweise vervierfacht. Das bislang täglich zweistündliche Angebot der RB 34 konnte die gestiegene Zahl der Fahrgäste – insbesondere von freitags bis montags – nicht mehr aufnehmen. Daher wurde die Angebotserweiterung, die ursprünglich erst für Dezember 2026 geplant war, nun auf den 9. Juni 2024 vorgezogen. Auf der RB 34 setzt die Hanseatische Eisenbahn GmbH (HANS) einteilige Triebwagen des Typs Coradia Lint 27 ein. Der RE 4 wird von DB Regio mit fünfteiligen Doppelstockzügen bedient.
Text: red/pr, Bild: Regionalverkehr