Die Entwicklung einer neuen digitalen Landesplattform für On-Demand-Verkehre in Baden-Württemberg durch die Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) kommt voran: Ende März 2024 ist der Probebetrieb mit den ersten beiden Mandanten gestartet – einer badischen Kommune und einem württembergischen Verkehrsunternehmen. Der Probebetrieb beginnt, nachdem die SWEG die europaweite Ausschreibung für die Implementierung der Software-Lösung erfolgreich abschließen konnte und im Dezember 2023 den Zuschlag an das Unternehmen Losch Digital Lab mit deren Software „Simdle Mobility“ vergeben hatte. Läuft in der Probephase alles wie geplant, dann startet Mitte Mai 2024 der reguläre Betrieb. Der Name der App wird dann „bwrider“ sein.
Ziel des Projekts ist es, eine zentrale Fahrgast-App bereitzustellen, die eine Vielzahl von bedarfsgesteuerten Verkehrsdienstleistungen in Baden-Württemberg bündelt. Daneben besteht die Möglichkeit, örtliche White-Label-Apps zum Beispiel mit Aufgabenträger-Logo bereitzustellen und die Plattform in bestehende Mobilitäts-Apps zu integrieren. Teil der Plattform sind aber auch das Hintergrundsystem für die jeweiligen Mandanten sowie die Fahrer-App für die Mobilitätsanbieter. Von Linienbedarfsverkehren (On-Demand-Flächenverkehre) über bedarfsgesteuerte Linienverkehre bis hin zu Bürgerbussen, ÖPNV-Taxis und Rufbussen – die Plattform wird ein breites Spektrum an Mobilitätsoptionen abdecken. Durch die Integration bestehender und neuer Bedarfsverkehre bietet die Plattform eine verbesserte Mobilitätslösung für die Einwohner Baden-Württembergs und leistet einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung des Verkehrssektors. Interessierte Kommunen und Verkehrsunternehmen können auf Basis der Plattform schnell und effizient On-Demand-Verkehre auf die Straße bringen.
Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Die Grünen) sagte am 12. April 2024 in Stuttgart: „Die Digitalisierung bietet große Chancen, den öffentlichen Verkehr nutzerfreundlicher zu gestalten. Gerade bei der Angebotsvielfalt der On-Demand-Verkehre ist es wichtig, einheitliche Zugänge zu schaffen, damit Fahrgäste ihre Möglichkeiten auf einen Blick kennen.“ Tobias Harms, Vorsitzender der SWEG-Geschäftsführung, ergänzte: „Das Projekt unterstreicht den eingeschlagenen Weg der SWEG, sich als umfassender Mobilitätsanbieter in den Bereichen Digitalisierung und Beratung zu betätigen.“
An der neuen App sind mehrere Akteuere beteiligt. Losch Digital Lab bringt mit Simdle Mobility seine umfangreiche Expertise in die Entwicklung der App ein. Die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) unterstützt das Projekt der SWEG im Rahmen einer Kofinanzierung mit dem Ziel, eine komfortable Verknüpfung von ÖPV und weiteren Mobilitätsangeboten in der Fahrplanauskunft des Landes (EFA-BW) und insbesondere ihren mobilen Zugängen (bwegt-App) zu ermöglichen und herzustellen. Maßgeblich an dem Projekt beteiligt ist auch die Trapico GmbH, eine Tochtergesellschaft der SWEG für neue Mobilitätskonzepte sowie Forschung und Beratung. „Für die Plattform suchen wir weitere Partner, die sich anschließen“, erläuterte abschließend Trapico-Geschäftsführer Christopher Delong und hat dabei insbesondere Kommunen und Verkehrsverbünde in Baden-Württemberg im Blick.
Gefördert wird das Projekt durch das Bundesverkehrsministerium. Die neue Plattform kann auch einen Beitrag zur Umsetzung der „ÖPNV-Strategie 2030“ des Landes Baden-Württemberg leisten. Diese besagt, dass künftig alle Ortschaften von 5 bis 24 Uhr mindestens alle 15 Minuten in städtischen und alle 30 Minuten in ländlichen Räumen mit dem Nahverkehr angebunden sein sollen.
Text: SWEG/red, Bild: SWEG