16 Diesel-Triebzüge des Typs Coradia Lint 41 ersetzen im kommenden Jahr auf der RB 15 Frankfurt (Main –) Bad Homburg – Brandoberndorf die Wasserstoff-Triebzüge des Typs Coradia iLint. In den vergangenen Monaten hatten sich der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und der Betreiber des Taunusnetzes, die Regionalverkehre Start Deutschland GmbH (start), intensiv darum bemüht, Alternativen für die störanfälligen Wasserstoff-Züge zu finden. Mit Erfolg: Die Diesel-Ersatzfahrzeuge werden nach und nach im Januar Fahrten übernehmen und sind bis Ende 2025 angemietet. Nur die Linie RB 12 Frankfurt – Höchst – Königstein wird weiterhin mit Wasserstoff-Zügen bedient.
Bärendienst für neue Antriebsarten
Im Verlauf des Jahres 2025 unterzieht der Hersteller Alstom die fehleranfälligen technischen Bauteile seiner Coradia iLint einer General-Überholung, um ab 2026 für einen dauerhaft zuverlässigen Betrieb im Taunusnetz zu sorgen. Ulrich Krebs, Aufsichtsratsvorsitzender des RMV und Landrat des Hochtaunuskreises, sagte am 15. November 2024: „Mit dem Rückgriff auf die bewährten Dieselzüge schaffen wir das Wichtigste: Ein verlässliches Fahrtenangebot auf der Taunusbahn für unsere Bürgerinnen und Bürger. Richtig ist aber auch, dass Dieselzüge langfristig keine Zukunft mehr haben. Umso bedauerlicher ist es, dass Alstom mit der zweijährigen Pannenserie dem Vertrauen in neue Antriebsarten einen Bärendienst erwiesen hat.“
RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat erläuterte: „Der Hersteller Alstom hat jetzt mit Ad-hoc-Maßnahmen wie dem Hochfahren der Produktion wichtiger Ersatzteile und zusätzlichen Schichten des Werkstattpersonals dafür gesorgt, dass bis zur Aufnahme des Betriebs mit den Dieselzügen die für den Stabilisierungs-Fahrplan ausreichende Zahl an Fahrzeugen bereitsteht. Alstom muss das kommende Jahr intensiv nutzen, um die Flotte endlich dauerhaft fit zu bekommen.“ Der Hersteller trägt weiterhin Mehraufwände wie nun die Anmietung der Ersatzflotte.
Erfolgreicher Diesel-Vorgänger
Die neuen Coradia iLint kommen seit Ende 2022 auf dem Taunusnetz zum Einsatz. Sie lösten über 30 Jahre alte Diesel-Triebzüge vom Typ VT2E des damaligen Betreibers Hessische Landesbahn (HLB) ab. Die diesel-elektrisch angetriebenen Zweiteiler, die zwischen 1987 und 1993 beschafft wurden, fuhren im Taktverkehr von Frankfurt nach Königstein und Brandoberndorf und hatten erheblichen Anteil daran, dass die Fahrgastzahlen auf beiden Strecken kontinuierlich stiegen. Die DB-Tochter start kämpft seit der Übernahme der Verkehre und dem Einsatz der neuen Coradia iLint mit Fahrzeug-Problemen und zeitweise erheblichen Zugausfällen.
Bewährte und bekannte Ersatz-Fahrzeuge
start-Geschäftsführer Dirk Bartels ist froh, mit den Diesel-Triebzügen eine verlässliche Lösung für Fahrgäste und Personal gefunden zu haben. Bei den Ersatz-Fahrzeugen handelt es sich um 14 Coradia Lint 41 der Baureihe 648.4 sowie zwei Lint 41 der Baureihe 648.3. Die zweiteiligen Diesel-Triebzüge entsprechenden im Wesentlichen jenen, die seit 2023 auf der RB 16 Friedberg – Friedrichsdorf (– Homburg) anstelle der Coradia iLint eingesetzt werden. Bartels: „Das vereinfacht uns die Schulung des Fahrpersonals, sodass wir direkt startklar sind.“ Auf der RB 16 sind weiterhin vier Diesel-Lint 41 der Hessischen Landesbahn (HLB) unterwegs.
Text: RMV/red, Bild: Regionalverkehr