Zum Jahresende 2023 verzeichnet der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der Branchenverband des öffentlichen Personen- und des Eisenbahnverkehrs, eine historische Mitgliederhöchstzahl von insgesamt 669 Mitgliedsunternehmen, davon 69 außerordentliche Mitglieder. VDV-Präsident Ingo Wortmann sagte am 4. Dezember 2023: „Es geht um Zukunftsgestaltung in schwierigen Zeiten. Wenn wir etwas erreichen wollen, müssen wir die Herausforderungen, die vor uns liegen, zusammen annehmen und gemeinsam meistern. Bei allen Erfolgen bei den Fahrgastzahlen und bei den Transportmengen auf der Schiene – es liegt ein politisch und wirtschaftlich wechselhaftes Jahr hinter uns. Die Erfolge schlagen sich im VDV-Mitgliederwachstum nieder, doch niemand weiß, was die Zukunft bringen wird, das Fahrwasser wird unruhig bleiben. Die Zahl von 600 ordentlichen Mitgliedern unterstreicht, dass Einigkeit darin besteht, zusammenzuarbeiten in Zeiten des Wandels und neuer finanzieller Belastungen.“
Der VDV sieht mehrere Treiber und Risiken bei der Entwicklung im nächsten Jahr, vor allem bei den Themen Finanzierung, Personal sowie bei Ausbau- und Modernisierung. Wortmann: „Wir wissen, was wir im Verband aneinander haben – wir lernen von den Vorreitern und unterstützen uns gegenseitig.“ Im VDV ist die gesamte Branche des klimafreundlichen Bus- und Bahnverkehrs für Personen und Güter vertreten – vom ÖPNV und dem Fernbusverkehr über Verkehrsverbünde und Zweckverbände bis hin zu den Eisenbahnverkehrs- und -infrastrukturunternehmen. „Uns eint die Überzeugung, dass leistungsstarke Bahn- und Bus-Systeme der Schlüssel sind für eine erfolgreiche Wirtschafts- und Klimaschutzentwicklung und für eine zukunftsfähige Ausrichtung unseres Landes“, so Wortmann.
Laut VDV könne man gerade in Zeiten der Transformation den Wert der kontinuierlichen Sach- und Facharbeit im leistungsstarken Branchenverband nicht hoch genug bemessen. Nur so könne man eine wirkungsvolle Branchenkommunikation betreiben und Grundsatzentscheidungen herbeiführen. Das werde von der Politik anerkannt und zahle sich für die Mitgliedsunternehmen aus. Wortmann: „Wir müssen beides tun: in schwierigen finanziellen Zeiten als Branche eng zusammenstehen und Innovationen vorantreiben. Unser Anspruch ist es, das Deutschland-Ticket aktiv zu gestalten und kräftig in die Infrastruktur zu investieren. Wir müssen im Personen- und Güterverkehr neue Wege bei der Personalrekrutierung und -bindung gehen und werden die Bundesregierung beim Ausbau- und Modernisierungspakt eng begleiten. Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Einhaltung der Klimaschutzziele vom April 2021 werden wir in Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen weiterhin als Richtschnur heranziehen.“
Die 669 Mitglieder sind im Verband in fünf Sparten organisiert: Bus, Tram, Personenverkehr mit Eisenbahn, Schienengüterverkehr sowie Aufgabenträger und Verbünde. Darüber hinaus hat der VDV neun Landesgruppen, in denen die Interessen der Mitglieder in den Bundesländern wahrgenommen werden. Für seine Arbeit in Berlin und Brüssel unterhält der Verband ein Hauptstadt- und ein Europabüro. Im Laufe des Jahres 2023 waren bis Anfang Dezember insgesamt 27 Unternehmen dem VDV beigetreten, darunter die HeiterBlick GmbH (Leipzig), die PVGS Personenverkehrsgesellschaft Altmarkkreis Salzwedel mbH (Salzwedel), das Güterverkehrsunternehmen boxXpress.de GmbH (Hamburg), das Amt für Stadtbahnneubau der Stadt Regensburg, die Transdev Rhein-Main GmbH (Frankfurt am Main), die DB SEV GmbH (Berlin) und die Stadt Würzburg.
Text: red/pr, Bild: Deutsche Bahn AG/Dominik Schleuter