Seit Ende Dezember 2023 können die Fahrgäste mit den ersten von 16 Zügen der Baureihe 424 fahren, die die S-Bahn-Flotte sukzessive verstärken. Die aus Hannover stammenden Fahrzeuge kommen direkt aus einer umfangreichen Modernisierung. Der Flottenausbau soll die Zuverlässigkeit der von der Bahntochter DB Regio betriebenen S-Bahn erhöhen und schafft die Basis für mögliche Angebots- und Kapazitätserweiterungen. Der Freistaat Bayern beteiligt sich an der Beschaffung und Modernisierung mit rund 32 Millionen Euro.
Die Triebzüge der Baujahre 1999 und 2000 waren bis Ende 2022 bei der S-Bahn Hannover unterwegs, wo sie wegen eines Betreiberwechsels nicht mehr benötigt wurden. Vor ihrem Einsatz für die Münchner Fahrgäste hat die DB die Fahrzeuge umgebaut sowie modernisiert und dabei auch auf die Nachhaltigkeit geachtet, etwa durch die Aufarbeitung vorhandener Komponenten. Besonders auffallend sind nun die großen Mehrzweckbereiche mit viel Platz für Fahrräder, Gepäck und Rollstühle. Blickfänger sind auch die großen Monitore für die Fahrgastinformation und die neuen LED-Außenanzeigen, wie sie die Fahrgäste bereits aus den modernisierten Zügen der Baureihe 423 kennen. Außerdem sorgen Sitzpolster, Trennscheiben und Gepäckablagen in neuem Design sowie frische Lackierungen und Beschichtungen innen wie außen für ein moderneres Aussehen. Zur Ausstattung zählen zudem kostenloses WLAN und eine energiesparende LED-Beleuchtung. Damit die Züge möglichst störungsfrei durch Deutschlands größtes Metropolen-S-Bahn-Netz rollen, ist auch die Erneuerung technischer Komponenten Teil des Umbaus.
Mit rund 80 Zentimeter weisen die 424er eine niedrigere Einstiegshöhe auf als die übrigen S-Bahnen. Auch die spezielle Form der Leit- und Sicherungstechnik, die die besonders dichte Zugfolge auf der Stammstrecke ermöglicht, ist in den Fahrzeugen nicht verbaut. Die S-Bahn München setzt die Triebzüge daher nur außerhalb der Stammstrecke ein: bei den Pendelzügen der S 2 zwischen Dachau und Altomünster, bei den Verstärkerzügen der S 4 zwischen Geltendorf/Buchenau und Hauptbahnhof sowie auf der S 20 zwischen Höllriegelskreuth und Pasing/Grafrath.
Mit den 16 zusätzlichen Fahrzeugen der Baureihe 424 wächst der Münchner S-Bahn-Fuhrpark weiter an und zählt künftig 289 Einheiten aus drei Baureihen: Baureihe 423 (237 Fahrzeuge), Baureihe 420 (36 Fahrzeuge) und Baureihe 424 (16 Fahrzeuge). Die Instandhaltung von Deutschlands zweitgrößter S-Bahn-Flotte erfolgt im S-Bahn-Werk in München-Steinhausen.
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) sagte bei der Vorstellung der ersten modernisierten Züge: „Wir satteln bei den Münchner S-Bahn-Fahrzeugen drauf. Damit stehen im dortigen S-Bahn-Verkehr insgesamt nun rund 3000 Sitzplätze und rund 4500 Stehplätze zusätzlich zur Verfügung.“ S-Bahn-Chef Heiko Büttner ergänzte: „Mit der Baureihe 424 wächst unsere Flotte spürbar und sorgt mit mehr Fahrzeugreserven für einen robusteren S-Bahn-Betrieb. Dank der größeren Flotte können wir auch zusätzliche Fahrzeuge für mehr Zuverlässigkeit einsetzen und beispielsweise durch längere Wendezeiten Verspätungen reduzieren.“
Text: red/pr, Bild: DB AG/Thomas Kiewning