Der flächenmäßig größte Verkehrsverbund Bayerns und zweitgrößte in Deutschland umfasst seit dem 1. Januar 2024 ein Gebiet von 20.400 qm, das ist vergleichbar mit der Fläche des Bundeslands Rheinland-Pfalz. Im Gebiet des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN) lebt jetzt mehr als ein Viertel der Bevölkerung Bayerns. Von den 96 bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten sind insgesamt 32 Mitglied im VGN. Damit ist der Verbund eine starke Vertretung der Nahverkehrsinteressen der Gebietskörperschaften in der Europäischen Metropolregion Nürnberg und seiner mehr als 150 Verkehrsunternehmen gegenüber Verbänden, dem Freistaat Bayern und der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG). Hierbei geht es unter anderem um abgestimmte Strategien für den Ausbau des ÖPNV, die Ausstattung mit Fördermitteln sowie die Verkehrsangebote im SPNV. Auch die Bayerische Staatsregierung setzt ihrerseits auf die enge Zusammenarbeit mit den Verkehrsverbünden und trägt deshalb bei der aktuellen Erweiterung des VGN einen Großteil der Kosten.
Der Freistaat fördert den VGN-Beitritt auch mit Blick auf die Digitalisierung des ÖPNV. Serviceleistungen wie die Fahrplaninformation in Echtzeit, der Onlineshop, der eTarif egon mit kilometergenauer Abrechnung oder der Aufbau einer übergreifenden Mobilitätsplattform könnten nicht isoliert von einzelnen Verkehrsunternehmen oder Gebietskörperschaften entwickelt und finanziert werden.
Unverändert bleibt die Verantwortung für den Betrieb der Linien, die Gestaltung der Fahrpläne sowie für den Verkauf von Tickets bei den Verkehrsunternehmen vor Ort. Sie sind weiterhin erster Ansprechpartner für die Fahrgäste. Wie bisher verbleibt auch die Zuständigkeit für den Schülerverkehr bei den Schulaufwandsträgern, das sind die jeweiligen Kommunen und Schulverbände. Die übergeordnete Planung des Verkehrsangebots ist nach wie vor Aufgabe der kreisfreien Städte und Landkreise sowie – für den SPNV – der BEG.
Mit der Einbindung der Landkreise Coburg, Hof, Kronach, Kulmbach, Tirschenreuth und Wunsiedel sowie der Städte Coburg und Hof in den VGN gilt der Verbundtarif nun in mehr als 1000 Bahn- und Buslinien. Im Einzugsbereich der neuen Mitglieder gelten seit dem 1. Januar 2024 zudem neue Liniennummern im Busverkehr. Alle Fahrpläne von Bussen und Bahnen sind jetzt auch Teil der Fahrplan- und Informationssysteme des VGN.
Für gelegentliche Fahrten bietet der VGN Einzel- und Mehrfahrtenkarten und TagesTickets an. Wer häufiger unterwegs ist, kann eine der Zeitkarten wählen, die zum Teil auch die Mitnahme weiterer Personen ermöglichen oder übertragbar sind. Ganz einfach wird das Fahren mit Bus und Bahn durch die verbilligten Zeitkarten, die unbegrenztes Fahren bieten – allen voran das Deutschlandticket für 49 Euro pro Monat, das als Jobticket noch günstiger zu haben ist. 29 Euro kostet das bayerische Ermäßigungsticket für Studierende und Auszubildende. Für Schülerinnen und Schüler gibt es das 365-Euro-Ticket VGN, das im gesamten Verbundgebiet gilt.
Wie gewohnt kann man Fahrkarten in den Bussen, den Kundencentern der Stadtwerke in Coburg und Hof sowie in der Mobilitätszentrale am Bahnhof Kronach kaufen. Tickets gibt es ebenfalls in den DB-Reisezentren in Coburg, Hof und Marktredwitz. An den meisten Bahnhaltepunkten sind mittlerweile Fahrkartenautomaten installiert. Einzelne Stationen werden im Januar noch nachgerüstet.
Text: VGN/red, Bild: Regionalverkehr