
Bei der Westfälische Landes-Eisenbahn (WLE) beginnt die Zukunft des Schienen-Güterverkehrs: Seit März 2025 betreibt das Unternehmen die ersten Wagenpaare mit Digitaler Automatischer Kupplung (DAK) im kommerziellen Einsatz. Nun hat das europäische Pilotprojekt DAC4EU den Kupplungshersteller Voith mit der Lieferung von weiteren 30 CargoFlex-Frachtkupplungen und zwei CargoFlex-Hybridkupplungen beauftragt.
Durchgehende Strom- und Datenversorgung
Mit diesen zusätzlichen DAK sollen im Rahmen des Referenzprojekts bis Jahresende weitere 13 Güterwagen und eine Lokomotive ausgestattet werden. Ziel des Projekts DAC4EU ist die Demonstration, Erprobung und Zulassung der DAK für den Schienen-Güterverkehr. Die Kupplungen können über eine Entkuppel-Einrichtung an der Wagenseite manuell entkuppelt werden. Über die zusätzlich gelieferten E-Kupplungen bieten sie eine durchgehende Strom- und Datenversorgung zwischen den Wagen. Dadurch ermöglichen sie künftig Zugfunktionen wie die Automatische Bremsprobe, die in Kooperation mit dem österreichischen Unternehmen PJM entwickelt wurde. Weitere Funktionen, darunter die automatische Prüfung der Zuglänge, Wagenreihung und Zugintegrität, sind für den späteren Betrieb vorgesehen. Die ersten vier Kupplungen wurden bereits ausgeliefert, die restlichen folgen sukzessive bis Herbst 2025.
DAK ist praxistauglich
Die WLE betreibt ein eigenes Schienennetz von rund 120 km Länge und transportiert jährlich etwa 1,4 Mio. Tonnen Güter, hauptsächlich Kalkstein und Zement. Mit dem neu ausgerüsteten Zug setzt das Unternehmen erstmals DAK im kommerziellen Güterverkehr innerhalb der EU ein. „Wir freuen uns, dass DAC4EU bei diesem spannenden Projekt auf unsere Expertise vertraut“, sagte Kay-Uwe Kolshorn, Projektleiter bei Voith, am 23. Juli 2025. „Dadurch sammeln auch wir wertvolle Erfahrungen in der Praxis und belegen, dass die DAK auch in diesem anspruchsvollen Anwendungsfall praxistauglich ist.“
Text: Voith Gruppe/red, Bild: Voith


