
Fahrgäste und Anwohner profitieren von klaren Verbesserungen im SPNV: Seit dem 3. März 2025 können sie auf der reaktivierten Weststrecke Trier die komplett neu errichteten Stationen Trier-Hafenstraße, Trier-Pallien, Trier-West, Trier-Euren und Trier-Zewen nutzen. Zwei Regionalbahn-Linien fahren auf der 19 km langen Strecke im 30-Minuten-Takt unter anderem bis nach Luxemburg und sorgen für bessere grenzüberschreitende Verbindungen.
Neue Gleise und Stationen
Neben den Stationen hat die Deutsche Bahn (DB AG) auch die Schienen-Infrastruktur auf der Verbindung von der bestehenden Moselstrecke zur Trierer Weststrecke neu errichtet. Das Reaktivierungs-Projekt konnte im engen Schulterschluss mit dem Bund, dem Land Rheinland-Pfalz, der Stadt Trier und dem Zweckverband SPNV-Nord in einer Bauzeit von nur gut zwei Jahren realisiert werden. Erstmals seit 1983 fahren damit wieder Personenzüge auf der linken Moselseite von Trier. Susanne Henckel, Staatsekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, sagte im Rahmen einer Eröffnungsfahrt am 26. Februar 2025: „Ich freue mich sehr, dass die Verbindung reaktiviert werden konnte. Der Bund hat hier gerne den Finanzierungsanteil in Höhe von rund 141 Mio. Euro aus der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung erbracht.“ Katrin Eder (Die Grünen), Mobilitätsministerin des Landes Rheinland-Pfalz, erläuterte: „Jahrzehntelang sind auf der Trierer Weststrecke nur Güterzüge gefahren. Durch die Reaktivierung für den Personenverkehr kann die Weststrecke nun auch wieder von Bahnreisenden genutzt werden und ist die erste umgesetzte Reaktivierung seit 2015. Mit einem guten Zugangebot nach Luxemburg, Wittlich und Saarburg, mit modernen Verkehrsstationen und mit einer guten städtischen Verknüpfung zum Bus-, Rad- und Fußverkehr wird eine Lücke im öffentlichen Nahverkehr geschlossen.“
Optimiertes Angebot nach Luxemburg
Es verkehren zwei Regionalbahn-Linien über die Weststrecke – zum einen die bestehende RB 83 (Wittlich – Trier – Luxemburg), zum anderen die neu eingerichtete RB 84 (Trier-Hafenstraße – Konz – Saarburg). Beide Linien bilden auf der Weststrecke selbst ein Angebot im Halbstundentakt. Mit der neuen Linienführung der RB 83 erhalten die Stadtteile entlang der Weststrecke eine optimierte Anbindung nach Luxemburg. Die in Wittlich Hbf beginnende Linie bedient alle Halte und endet in Luxembourg Gare. Die besonders auf die Bedürfnisse der grenzüberschreitenden Pendler ausgerichtete RB 83 verkehrt montags bis samstags stündlich und mit Doppelstock-Elektrotriebzügen, die von der luxemburgischen Eisenbahngesellschaft CFL in einer Kooperation zur Verfügung gestellt werden.
Die Neueinführung der RB 84 schafft direkte Verknüpfungen zwischen den durch die Weststrecke neu erschlossenen Stadtteilen in Trier und der rheinland-pfälzischen Saar. Die Regionalbahn-Linie startet an der Hafenstraße und verkehrt mit Halt an allen Stationen (Kreuz Konz ab Mitte/Ende März) täglich im Stundentakt über die Weststrecke. Der Endpunkt ist in Saarburg.
Ergänzt wird das Angebot um die Linie RB 87, die speziell für Luxemburg-Pendler zusätzlich morgens und abends zwischen Trier Hbf und Luxemburg verkehrt. Zudem wird die RB 71 bereits seit Dezember 2024 bis Schweich verlängert, wodurch zusätzliche Verbindungen innerhalb des Trierer Stadtgebiets, über Trier Hbf hinaus sowie zwischen der Saar- und Moselstrecke entstanden sind.
Fünf neue Stationen
Die DB hat in den vergangenen zwei Jahren fünf Stationen komplett neu errichtet. Das größte Bauvorhaben dabei war die Verlegung der Station in Ehrang in eine völlig neue Verkehrsstation an der Hafenstraße. Insgesamt hat die Bahn zehn neue Bahnsteige errichtet, komplexe Zugänge und Aufzugsschächte gebaut, Treppenanlagen und Gehwege angelegt und Wetterschutz sowie taktile Leitsysteme installiert. Ergänzend wurde die Station Kreuz Konz um einen zusätzlichen Bahnsteig erweitert.
Alle fünf neuen Stationen werden bei der Betriebsaufnahme am 3. März für die Bahnkunden nutzbar sein. Der neu gebaute Außenbahnsteig an der Station Kreuz Konz kann dann jedoch noch nicht für den Verkehr freigegeben werden. Hier stehen noch die Installation letzter signaltechnischer Komponenten sowie Abnahmeprüfungen aus (voraussichtlich bis Mitte/Ende März). Restarbeiten und Maßnahmen zur Herstellung der Barrierefreiheit laufen ebenfalls weiter.
Für attraktive und zukunftsfähige Stationen aus einem Guss laufen auch Projekte im Bahnhofsumfeld. Rund um die neuen Stationen an der Weststrecke plant und baut die Stadt Trier barrierefreie Bushaltestellen, Radabstellanlagen sowie Radservice-Punkte. Wo nötig, werden die Zugänge für Radfahrer und Fußgänger verbessert sowie zusätzliche digitale Informationen zu ÖPNV-Angeboten integriert.
Moderne Schienen-Infrastruktur
Im Zuge der Reaktivierung der Weststrecke hat die Bahn jeweils auf 3 km die Gleise, Oberleitungsanlagen und Signaltechnik in der Verbindungskurve von der Moselstrecke zur Trierer Weststecke neu errichtet bzw. angepasst. Außerdem installierten die Fachkräfte fünf neue Weichen für einen flexibleren Bahnverkehr. Für besseren Schutz vor Schienenlärm wurden auf einer Länge von 1,7 km neue Lärmschutzwände installiert. In dem vergleichsweise kurzen Bauzeitraum besonders anspruchsvoll war zudem die Errichtung von drei neuen Eisenbahnbrücken – eine am Mäusheckerweg und zwei an der neuen Station Trier-Hafenstraße.
Text: DB AG, Bild: Deutsche Bahn AG / Stefan Wildhirt