Die Deutsche Bahn (DB AG) hat die Stichstrecke Wabern – Fritzlar – Bad Wildungen (RB 39) umfassend modernisiert. Nach zehn Monaten Bauzeit und in enger Zusammenarbeit mit dem Land Hessen, den Kommunen entlang der Bahnlinie und dem Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) können seit dem 18. Mai 2024 wieder Züge über die Gleise rollen. In Fritzlar wurde die rundum erneuerte Strecke am 23. Mai 2024 symbolisch wieder in Betrieb genommen.
Im Rahmen der Modernisierung haben die Bahnhöfe Fritzlar und Bad Wildungen elektronische Stellwerkstechnik erhalten, die nun einen verlässlicheren und effizienteren Bahnverkehr ermöglicht. Dafür wurden unter anderem auch die Gleisanlagen den künftigen Bedürfnissen angepasst. Außerdem wurden die Bahnsteige in den Unterwegsstationen Fritzlar und Wega barrierefrei ausgebaut. Der Bahnhof Wega wurde zu einem Haltepunkt rückgebaut – bisher verfügte die Station über ein Ausweichgleis. Des Weiteren hat die DB sechs Bahnübergänge auf den aktuellen technischen Stand gebracht und die elektro-technischen Anlagen in den Bahnhöfen erneuert. In Kassel wurde die Bedienzentrale um einen dritten Arbeitsplatz erweitert, um die Züge von dort steuern zu können.
Die Arbeiten an der Strecke begannen am 31. Juli 2023. Auf den letzten Metern musste die Baustelle noch einmal um etwa zwei Monate verlängert werden, da es am Markt zu Lieferengpässen bei benötigten Baumaterialien gekommen war. Um die Auswirkungen der Arbeiten auf die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten, hatte die DB möglichst viele Bauschritte in einer zehnmonatigen Sperrung gebündelt. Während dieser Zeit war für die Reisenden in Abstimmung mit dem NVV ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.
Für die Modernisierung von Strecke, Bahnhöfen und Technik wurden insgesamt 18 Mio. Euro investiert. 16,8 Mio. Euro sind Bundesgelder aus der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung, zirka 6 Mio. davon stammen aus Mitteln, die für Maßnahmen zur Verbesserung des Schienenpersonennahverkehrs in den Ländern zur Verfügung stehen. 600.000 Euro fließen aus Landesmitteln in die Bahnübergangsprojekte. Ebenfalls 600.000 Euro trägt die Kurhessenbahn aus Eigenmitteln zum Projekt bei.
Ab dem 10. Juni 2024 fahren zunächst vier zusätzliche Züge auf der Strecke. Zum Fahrplanwechsel am 8. Dezember 2024 wird das Angebot montags bis freitags vom bisherigen 2-Stunden-Takt auf einen Stundentakt verdichtet. Außerdem werden ab diesem Zeitpunkt alle Züge nach Bad Wildungen in Kassel Hauptbahnhof starten – bislang starteten bzw. endeten einige Züge in Wabern, wo zur Weiterreise von und nach Kassel umgestiegen werden musste.
Während des Hessentags in Fritzlar, der vom 24. Mai bis 2. Juni 2024 stattfindet, gibt es stündlich zwei direkte Verbindungen von Kassel nach Fritzlar mit den Hessentagslinien RE 39 und RB 39. Zum Einsatz kommen Doppelstockzüge in einem Sonderfahrplan. Die Strecke zwischen Fritzlar und Bad Wildungen wird während des Hessentags nicht befahren – dafür werden Busse eingesetzt, die die Züge ersetzen. Mehr dazu unter nvv.de/hessentag.
Text: DB AG/NVV/red, Bild: Deutsche Bahn AG/Volker Emersleben