
ESWE Verkehr hat am 11. April 2025 am Wiesbadener Hauptbahnhof ein umfassendes, digitales Fahrgast-Informationssystem in Betrieb genommen, das sowohl visuell als auch akustisch neue Möglichkeiten bietet. Neben modernen digitalen Anzeigetafeln sorgen eine farbliche Leitstruktur sowie eine haptisch-akustische Bedarfsansage für deutlich mehr Übersichtlichkeit und Barrierefreiheit – insbesondere für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen.
Neues Farbleitsystem
Das neue System ersetzt 20 Jahre alte Anzeigen und bietet Echtzeit-Informationen zu Abfahrten aller Buslinien, die an den vier Stadtbussteigen (A bis D) sowie am Regional-Busbahnhof abfahren. Strategisch im Bahnhofsgebäude platzierte Displays mit neuester LED-Technik zeigen klar strukturiert die Abfahrtspositionen. Dabei folgt die Darstellung einem neuen Farbkonzept: Jede Haltestelle ist nun nicht nur mit einem Buchstaben, sondern auch mit einer Farbe versehen. Dieses Farbleitsystem ist auch auf den digitalen Tafeln abgebildet und ermöglicht eine schnelle, intuitive Orientierung. Zusätzlich hängen an allen vier Haltestellen bereits Umgebungspläne, die die Farben aufnehmen.
Haptisch-akustische Bedarfsansage
Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Barrierefreiheit gelegt. In enger Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Inklusion und Barrierefreiheit wurde eine – in dieser Form nur in Wiesbaden verfügbare – haptisch-akustische Bedarfsansage für seheingeschränkte Menschen entwickelt und installiert. Die Oberfläche eines in der Bahnhofshalle installierten Pults stellt die Umgebung des Hauptbahnhofs dar und ist so gestaltet, dass sie sowohl visuell als auch haptisch und akustisch über elektronische Druckknöpfe erkundet werden kann. Hier haben seheingeschränkte Fahrgäste die Möglichkeit, sich selbstbestimmt und in Ruhe einen Überblick über die verschiedenen Abfahrtstellen der Stadt- und Regionalbusse zu verschaffen. Dank der intuitiven Gestaltung können die Nutzer schnell und einfach ihre gewünschte Route erkennen und sich besser orientieren. Bei Betätigung der Knöpfe werden Linie, Abfahrtsrichtung und Abfahrtszeit akustisch angekündigt.
Kommentare
Marion Hebding, Geschäftsführerin von ESWE Verkehr, erklärte: „Der Hauptbahnhof ist eine der zentralen Mobilitätsdrehscheiben unserer Stadt. Umso wichtiger ist es, dass sich hier alle Menschen – unabhängig von ihren individuellen Bedürfnissen – schnell und sicher zurechtfinden.“ Barbara Knobloch, Vertreterin des Arbeitskreises Inklusion und Barrierefreiheit, lobte: „Die Kombination aus digitaler Information, klarer Farbstruktur, haptischem Leitsystem und akustischer Bedarfsansage ist ein deutschlandweit einmaliges Angebot für blinde, seh- und mobil eingeschränkte Menschen und damit ein gelungenes Beispiel gelebter Barrierefreiheit im öffentlichen Raum.“ Der Projektverantwortliche bei ESWE Verkehr, Florian Feuerstein, zeigte sich zufrieden mit der engen und konstruktiven Zusammenarbeit aller Beteiligten bei der Umsetzung des Projekts. Ein besonderer Dank gelte auch der DB AG ür die unkomplizierte Kooperation bei Planung und Realisierung.
Text: ESWE Verkehr/red, Bild: ESWE Verkehr