Daimler Buses hat den Betriebshof der ESWE Verkehr schlüsselfertig elektrifiziert und seit Projektbeginn 2019 insgesamt 120 batterie-elektrische Solobusse des Typs eCitaro geliefert. Die Experten der Daimler Buses Solutions GmbH haben die gesamte E-Infrastruktur für den Betrieb der Fahrzeuge errichtet. Die 100-prozentige Tochterfirma von Daimler Buses hat dabei als Generalunternehmer alle baulichen Maßnahmen begleitet und insgesamt 120 Ladestationen installiert. Am 13. Mai 2024 haben Marion Hebding, Geschäftsführerin der ESWE Verkehr, und Till Oberwörder, CEO Daimler Buses, auf dem ESWE-Betriebsgelände mit Inbetriebnahme der letzten 24 Ladepunkte gemeinsam die Fertigstellung gefeiert. Das Wiesbadener Projekt wurde vom Bund mit rund 52 Mio. Euro gefördert.
Die Elektrifizierung der städtischen Bsuflotte ist damit aber nicht abgeschlossen. ESWE Verkehr hat bei der Veranstaltung mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft einen voll-elektrischen Gelenkbus vorgeführt und plant für die Zukunft, emissionsfreie Großraum-Fahrzeuge einzusetzen. Vorerst soll ein elektrischer Gelenkbus in der Wiesbadener Topografie unter anderem hinsichtlich seines Energieverbrauchs im Linienverkehr getestet werden.
Das Verkehrsunternehmen hat inzwischen knapp 12 Mio. km vollelektrisch zurückgelegt. Dabei wurden rund 14.000 t Kohlendioxid-Emissionen gegenüber einem Betrieb mit Dieselbussen eingespart. Pro Jahr rechnet ESWE Verkehr bei Einsatz aller E-Busse mit rund 5 Mio. km elektrischer Fahrtstrecke und einer jährlichen Kohlendioxid-Ersparnis von rund 6000 t.
ESWE Verkehr hat die 120 E-Busse nach und nach erhalten, die ersten eCitaro kamen Ende 2019 nach Wiesbaden. Mit den 120 Ladepunkten ist gewährleistet, dass alle E-Fahrzeuge parallel im Einsatz sein können. Wichtig war für ESWE Verkehr die Umsetzung des Projekts aus einer Hand, zumal alle Maßnahmen im laufenden Betrieb durchgeführt werden mussten.
Ein Management-System, das vom Hersteller und Daimler-Partner IVU Traffic Technologies stammt, „steuert“ die 120 neuen E-Busse auf dem Betriebshof. Dank digitalisierter Steuerung und Kontrolle findet eine Kommunikation zwischen Fahrzeug, Ladesäule und Backend statt. So können beispielsweise Ladezyklen automatisiert durchgeführt werden. Weitere Vorteile des Betriebshof-Managements sind kostenoptimierte und bedarfsgerechte Last- und Ladepläne sowie die flexible Vorkonditionierung aller Fahrzeuge. Schon bei der Einfahrt weiß der Busfahrer, auf welchen Platz er sein Fahrzeug steuern muss, und das System kennt den Füllstand der Batterie und die nötige Ladungsmenge inklusive Reserve für die nächste Fahrt. So werden Energie-Spitzen im Netz vermieden.
Die Busse werden mit bis zu 150 kW geladen. An den 24 neuen Ladepunkten erfolgt dies über so genannte Charching Reels. Dabei wird ein Ladekabel samt Stecker aus mehreren Metern Höhe herabgelassen. Der Vorteil: Die Fläche unter den Traversen bietet Platz zum Parken und Rangieren und kann flexibel vom Fuhrpark genutzt werden.
Text: ESWE Verkehr/Daimler Buses/red, Bild: Daimler Buses