Der Verkehrsbetrieb Saarbahn GmbH hat 28 Wasserstoff-Busses des Typs Kite Hydroliner geordert, von denen die ersten fünf noch im diesem Jahr ausgeliefert werden sollen. Die einstöckigen Solobusse des nordirischen Herstellers Wrightbus haben eine Reichweite von rund 1000 km und können bis zu 90 Passagiere befördern. Der Tankvorgang soll insgesamt nur zehn Minuten dauern. Jean-Marc Gales, Chief Executive von Wrightbus, sagte: „Dies ist ein bedeutender Deal für Wrightbus, die Saarbahn GmbH und die Menschen im Saarland. Wir freuen uns sehr, noch mehr emissionsfreie Busse bereitzustellen.“ Projektleiter Torsten Burgardt von der Saarbahn ergänzte: „Wir nehmen unsere Umweltverantwortung sehr ernst. Dies ist der erste Schritt, um sicherzustellen, dass in den nächsten drei Jahren die Hälfte unserer Flotte aus emissionsfreien Bussen besteht.“
Wrightbus ist vor allem für seine doppelstöckigen Busse bekannt: Der 1946 gegründete Hersteller mit Sitz in Ballymena entwickelte unter anderem den weltweit ersten Wasserstoff-Doppeldecker und den weltweit ersten Elektro-Doppeldecker. Bis zu 86 % der Teile des neuen Modells Kite Hydroliner entsprechen denen des Wasserstoff-Doppeldeckers vom Typ StreetDeck Hydroliner. Der Eindecker ist niederflurig und in drei Längen von 10,9 bis 12,5 m lieferbar. Gewählt werden kann zwischen einer, zwei oder drei Einstiegen. Die Brennstoffzelle des Typs Ballard FCmove kann eine Leistung von 70 oder 100 kW haben. Der Wasserstoff lässt sich in unterschiedlichen-Zylinder-Konfigurationen auf dem Dach speichern: Bei der 4-Zylinder-Konfiguration beträgt die Wasserstoff-Menge 32 kg, bei der 5-Zylinder-Konfiguration 40 kg und bei der 7-Zylinder-Konfiguration 50 kg. Der Fülldruck beträgt 350 Bar. Gespeichert wird der an Bord erzeugte Strom in Microvast x2 MV-C-Modulen mit 54 kWh Kapazität. Mit seinem batterie-elektrischen Pendant Kite Electroliner teilt sich der Kite Hydroliner das Antriebssystem: Verbaut wird das Voith Electrical Drive System (VEDS) in der kleineren MD-Version (Medium Duty), dessen Herzstück ein Zentralmotor mit 260 kW Leistung ist. Dieser treibt eine herkömmliche ZF-Portalachse AV 133 an.
Der Bestellung der Saarbahn gingen zwei Aufträge aus Deutschland voraus: Das Unternehmen WestVerkehr GmbH aus Geilenkirchen hat 12 Kite Hydroliner geordert, die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) sogar bis zu 60 Wasserstoff-Eindecker.
Text: Tim Schulz/pr, Bild: Wrightbus