
Das Land Schleswig-Holstein hat im Sommer 2023 bei Alstom 42 Elektro-Triebzüge bestellt, die ab 2027 auf verschiedenen Strecken in Richtung Hamburg eingesetzt werden. Erworben werden die Fahrzeuge durch die neu gegründete Landesanstalt Schienenfahrzeuge Schleswig-Holstein (ZUG.SH). Das Unternehmen ist für die Beschaffung, die Vorhaltung, die Werterhaltung und die Bewirtschaftung der Züge verantwortlich. Der Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein (NAH.SH) leistet Unterstützung bei diesen Aufgaben – der neue Geschäfts-Besorgungsvertrag regelt, in welchem Umfang und zu welchen Bedingungen dies erfolgen soll. Der Vertrag wird auf unbestimmte Zeit geschlossen.
Mehr Wettbewerb auf der Schiene
Bernhard Wewers, Gründungsvorstand ZUG.SH, sagte am 15. Januar 2024 in Kiel: „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit. ZUG.SH wird nicht nur hochwertige Züge anschaffen, sondern gleichzeitig – auch durch die Unterstützung der NAH.SH – Möglichkeiten für mehr Wettbewerb auf der Schiene kreieren. Denn so können sich zukünftig auch weniger kapitalstarke Bahnunternehmen an Schienennetz-Ausschreibungen beteiligen – sie benötigen keinen eigenen Zugpark mehr.“ NAH.SH-Geschäftsführer Dr. Arne Beck ergänzte: „Mit diesem Modell gelingt es uns, eine insgesamt effiziente und effektive Aufgabenbearbeitung zu organisieren und das Knowhow der NAH.SH auch der ZUG.SH schlank bereitstellen zu können.“
Die Aufgaben der neuen Landesanstalt
Die ZUG.SH wurde im Juli 2024 gegründet. Sie soll 42 neue Elektrozüge des Typs Coradia Max anschaffen, die ab Ende 2027 unter anderem an die künftigen Betreiber der Strecken von Hamburg nach Kiel und Flensburg bzw. von Hamburg nach Wrist und Itzehoe vermietet werden. Zum Gründungsvorstand der neuen ZUG.SH wurde der ehemalige Geschäftsführer der NAH.SH, Bernhard Wewers, bestellt.
Die ZUG.SH finanziert die bereits beim Fahrzeug-Hersteller Alstom bestellten Züge im Wert von rund 500 Mio. Euro. Nachdem in einer ersten Ausschreibung kein Finanzdienstleister gefunden werden konnte, war die Gründung der ZUG.SH nötig geworden. Über die Landesanstalt können so in den nächsten 30 Jahren zwischen 70 und 110 Mio. Euro eingespart werden.
Text: NAH.SH/red, Bild: Alstom Advanced + Creative Design