
Die 31.000-Einwohner-Stadt Burgdorf, zirka 15 km nordöstlich der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover gelegen, macht mit Karsan einen Schritt in Richtung autonomes Zeitalter im ÖPNV: Am 15. September 2025 nimmt ein automatischer Kleinbus des Typs e-ATAK den Betrieb auf einer Linie vom Bahnhof in Richtung Südstadt auf.
Autonom in die Südstadt
Der 8 m lange Elektrobus wurde am 29. August 2025 von der ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe AG, unter deren Regie der Betrieb durchgeführt wird, präsentiert. An der Vorstellung nahmen unter anderem Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU), die ÜSTRA-Vorstandsmitglieder Elke van Zadel und Denise Hain sowie Burgdorfs Bürgermeister Armin Pollehn teil. Im Rahmen einer symbolischen ersten Fahrt konnten sie das Projekt „albus“ (Autonomer Linienbus) hautnah erleben. Das Vorhaben wird vom Bundesverkehrsministerium (BMV) mit rund 3,7 Mio. Euro gefördert. Rund zwei Jahre dauerte es, um die Genehmigung des Kraftfahrtbundesamts (KBA) für die Automatisierungs-Stufe Level 4 zu erhalten. Ab Mitte September wird der e-ATAK im Mischverkehr mit Autos, Radfahrern, Bussen und LKW auf den Straßen Burgdorfs unterwegs sein – allerdings nur auf der zuvor „eingelernten“ Strecke vom Bahnhof in die Südstadt. Ein Busfahrer, der im Notfall eingreifen kann, und Techniker von Karsan sind immer mit an Bord.
Testbetrieb zunächst bis Ende 2025
Der vollelektrische e-ATAK, dessen Software für autonomes Fahren vom Hersteller ADASTEC stammt, hat eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h, 22 Sitzplätze und eine Reichweite von bis zu 300 km. Auf der rund 6 km langen Teststrecke durch Burgdorf hält der Bus an elf Haltestellen, passiert zehn Ampeln und meistert urbane Herausforderungen wie Kreuzungen und Fußgängerüberwege. Zum Start fährt der albus auf dem Abschnitt vom Bahnhof über die Gartenstraße, Vor dem Celler Tor und Kleiner Brückendamm bis zum Schwarzen-Herzog-Kreisel und wieder zurück. In einem zweiten Schritt wird die Linie bis in die Südstadt verlängert, dann über die Geibelstraße, Niedersachsenring, Berliner Ring, Immenser Landstraße und Immenser Straße. Der Testbetrieb ist zunächst bis Ende 2025 geplant. Abhängig von der Nachfrage wird geprüft, ob eine Verlängerung realisiert wird.
Mitfahrt nur nach Anmeldung
Der albus soll stündlich verkehren und das bestehende Angebot der Linie 906 ergänzen. Mitfahren können nur volljährige Personen, die sich (aus rechtlichen Gründen) zuvor bei der ÜSTRA angemeldet haben. Sie erhalten einen personalisierten QR-Code, der als Fahrkarte dient und beim Einstieg vorgezeigt werden muss. Die Fahrgäste werden zudem gebeten, nach der Mitfahrt in einer Online-Umfrage ihre Erfahrungen und ihr Feedback einzubringen.
Weitere Infos rund um das albus-Projekt gibt es hier.
Text: Karsan/ÜSTRA/red, Bild: Karsan


