
Neuer Fahrgast-Rekord in Hamburg: Im Jahr 2024 nutzten 551 Mio. Reisende die U-Bahnen und Busse der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN). Im Vorjahr waren es 527 Mio. – das entspricht einer Steigerung um 4,6 %. Robert Henrich, Vorstandsvorsitzender der HOCHBAHN, und Anjes Tjarks (Die Grünen), Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende, sehen das Unternehmen mit seinem Mobilitätsmix auf dem richtigen Weg – und künden weitere Investitionen in Infrastruktur, Angebot, Sicherheit und Komfort an.
Rekordinvestitionen im Jahr 2025
Bereits 2024 hat die HOCHBAHN auf Rekord-Niveau investiert: 658,4 Mio. Euro flossen in den Ausbau der Infrastruktur und der Fahrzeugflotte im U-Bahn- sowie im Busbereich. Für 2025 sind Investitionen in Höhe von rund 1,37 Mrd. Euro geplant, unter anderem für den Weiterbau der Linie U4 zu den neuen Endstellen Horner Geest und Grasbrook, für den Bau der neuen U5 auf dem ersten Abschnitt von Bramfeld in die City Nord, für die ersten U-Bahn-Fahrzeuge der neuen DT6-Generation sowie für den Aus- und Neubau von Elektrobus-Betriebshöfen. Den DT6 wird es in zwei Varianten geben: Bis zu 250 Einheiten werden von Fahrpersonal bedient (DT6-F) und sind für das Bestandsnetz geplant – sie werden unter anderem den DT4 nach und nach ablösen. Bis zu 120 Fahrzeuge sind für den vollautomatischen Betrieb auf der U5 vorgesehen (DT6-A). Für die neuen Züge wird 2025 ein Investitions-Volumen von 322,1 Mio. Euro veranschlagt. Im Busbereich errichtet die HOCHBAHN derzeit den ersten komplett emissionsfreien Betriebshof in Meiendorf, rüstet die bestehenden Betriebshöfe mit E-Ladeinfrastruktur aus und baut einen neuen technischen Betriebshof am Rübenkamp. Hierfür sind im laufenden Jahr 152,4 Mio. Euro eingeplant.
E-Bus-Strategie wird fortgeschrieben
Seit 2020 bestellt die HOCHBAHN nur noch emissionsfreie Busse – der erste serienreife Elektrobus fuhr ab 2019 in Hamburg. Derzeit sind 377 der rund 1100 Fahrzeuge (34 %) emissionsfrei unterwegs, Ende 2025 sollen es 425 saubere Busse sein (40 %). Hierfür wird die HOCHBAHN im laufenden Jahr knapp 133 Mio. Euro investieren. Damit nimmt das Unternehmen bundesweit eine Spitzenstellung ein: Erst mit großem Abstand folgen Köln (247 emissionsfreie Busse), Berlin (227), Wiesbaden (120) und Frankfurt (93).
Entgegen den Erwartungen sind die Kosten für die emissionsfreien Busse nicht gesunken – sie betragen immer noch das zweieinhalb- bis dreifache konventioneller Dieselbusse. Gleichzeitig herrscht noch keine Klarheit über die Fortsetzung und Ausgestaltung der erforderlichen Bundesförderung. Um die finanziellen Belastungen im Rahmen zu halten, hat die HOCHBAHN deshalb ihre E-Bus-Strategie fortgeschrieben und ein Maßnahmenpaket geschnürt. Darin ist festgelegt, dass auch künftig nur emissionsfreie Busse angeschafft werden. Je nach Fahrzeugtyp sollen die Busse künftig ein bis drei Jahre später ausgemustert werden – damit reagiert die HOCHBAHN auf die deutlich längere Haltbarkeit der Fahrzeuge. Die Busse sollen nun bis zu 15 Jahre lang eingesetzt werden. Mit der Industrie will die HOCHBAHN zudem Gespräche führen, um auch für die 21-m-Großraumbusse eine emissionsfreie Alternative zu haben. Ein derartiges Angebot gibt es auf dem europäischen Markt derzeit noch nicht – aktuell sind bei der HOCHBAHN 93 Mercedes-Benz CapaCity L im Einsatz. Schließlich sollen alle noch in Betrieb befindlichen Dieselbusse ab 2026 als Übergangslösung auf HVO (Hydrotreated Vegetable Oils) umgestellt werden, die Umstellung soll 2029 abgeschlossen sein.
Text: HOCHBAHN/red, Bild: HOCHBAHN, Marc-Oliver Schulz


