Die Begegnung zwischen Zug- und Straßenverkehr muss an Bahnübergängen zuverlässig geregelt sein – flexible Bahnübergangs-Systeme sind hier ein wichtiger Baustein. Auf der iaf 2025 zeigt KRAIBURG STRAIL ein neues Drainage-Set für Bahnübergänge, das sowohl für Neubauprojekte als auch für die Nachrüstung bestehender Übergänge geeignet ist. Zudem wird das barrierefreie Bahnübergangs-System veloSTRAIL präsentiert. Als weitere Neuerung sind auch die neuen STRAILway Kunststoff-Schwellen zu sehen.
Regenwasser gezielt ableiten
Das neue Drainage-Set eignet sich besonders für Bahnübergänge, bei denen es Herausforderungen mit schlecht versickerndem Regenwasser gibt. Dies kann zum Beispiel am Untergrund liegen oder am Gefälle der Straße. Mit dem Drainage-Set wird das Regenwasser, das sich auf den Innenplatten des Bahnübergangs und in der Spurrille sammelt, kontrolliert abgeleitet. Auch bei extrem geneigten Bahnübergängen kann mit dem Set für einen optimalen Abfluss des Oberflächenwassers gesorgt werden. Die neue Spurrillen-Entwässerung besteht aus Drainage-Platten aus Recycling-Gummi mit einer robusten Neugummi-Deckschicht und einem vormontierten Ablaufgitter aus rostfreiem Stahl. Eine effiziente Entwässerung bei Überhöhungen von bis zu 10 cm ist damit möglich. Das Set lässt sich flexibel an jeden Anwendungsfall anpassen und kann mit allen Innenplatten-Systemen des Herstellers kombiniert werden. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, pedeSOLAR Module für eine optimale Beleuchtung des Übergangs zu ergänzen.
Für einen optimalen Abtransport des Wassers wird unter dem Ablauf der Gummiplatten ein Drainage-Rohr verbaut, das in einen Sickerschacht oder Kanal mündet. Die Platten des Sets lassen sich einfach mittels Nut-Feder-Verbindung einsetzen und mit einem Kunststoffhammer in Position bringen. Abschließend werden sie mit einer Verschiebe-Sicherung fixiert.
Barrierefreiheit schafft Sicherheit
Neben dem neuen Drainageset zeigt das oberbayerische Unternehmen auch das barrierefreie Bahnübergangs-System veloSTRAIL. Dabei handelt es sich um ein modulares Innenplatten-System mit Wechselteilen, das sich schnell und einfach einbauen lässt. Zwischen der Schiene und der Innenplatte wird ein Gummi-Wechselteil eingesetzt. Bei der Zugüberfahrt drückt der Spurkranz des Zugrades das Wechselteil einfach nach unten. Durch die elastischen Eigenschaften des verwendeten Werkstoffs kehrt das Wechselteil von selbst wieder in die Ausgangsposition zurück und schließt die Spurrille. Dadurch können sich schmale Räder von Fahrrädern oder Kinderwagen nicht mehr in der Spurrille verfangen.
Das Innenplatten-System lässt sich mit allen Außenplatten von STRAIL kombinieren. So kann jeder Bahnübergang den Anforderungen an die Sicherheit von Fahrradfahrern entsprechend realisiert werden. Oftmals wird als Außenplatten-System pontiSTRAIL gewählt, da sich dieses flexibel an die jeweilige Gleislage anpassen lässt und dadurch besonders geeignet ist für Bahnübergänge, die häufigen Gleisdurcharbeitungs-Zyklen unterliegen. Ergänzend wird als Bordstein vermehrt der STRAIL B-Bordstein verwendet. Dabei handelt es sich um einen schnell und einfach zu verbauenden Beton-Breitbord, der keine Fundament-Fertigteile, kein Ausgraben von Schotter am Schwellenkopf, kein Eingreifen in den Unterbau und keine Ausgleichschicht benötigt. Der B-Bordstein wird direkt auf den verdichteten Schotter gesetzt.
Geschlossene Spurrille mit Vorteilen
Ein Alleinstellungs-Merkmal des veloSTRAIL-Systems ist die einfache Montage. Das Gummi-Wechselteil zum Schließen der Spurrille wird weder geklebt noch geschraubt. Es lässt sich einfach mit wenigen Hammerschlägen positionieren und wird durch die Schwalbenschwanz-Verbindung gehalten. Dadurch können die Wechselteile ohne großen Aufwand in sehr kurzer Zeit auch wieder ausgebaut werden, entweder für einen Tausch der Teile oder für Wartungsarbeiten am Gleis. Ein zusätzlicher Vorteil der geschlossenen Spurrille kommt vor allem in schneereichen Regionen zum Tragen. Da die Rille im Winter nicht mehr gesondert von Schnee und Eis befreit werden muss, verringern sich für den Betreiber die Instandhaltungs-Kosten erheblich.
veloSTRAIL hat seit 2016 die uneingeschränkte Zulassung des Eisenbahn-Bundesamts (EBA) für 80 km/h und ist mittlerweile in mehr als 18 Ländern im Einsatz. Weltweit wurden bereits mehr als 1200 Bahnübergänge damit ausgestattet. Das System wird zunehmend auch vor Schulen, Kindergärten, Seniorenheimen, Einkaufszentren oder bei kritischen Kreuzungswinkeln installiert.
Rutschgefahr minimiert
Alle Bahnübergangs-Systeme von KRAIBURG STRAIL werden mit einem speziellen, einzigartigen und geschützten Verfahren hergestellt, das für eine lange Lebensdauer und hohe Belastbarkeit der Produkte steht. Das Basismaterial der vulkanisierten Gummi-Mischungen für die Übergänge besteht aus Sekundär-Rohstoffen. Diese Grundstoffe werden an den entscheidenden Stellen mit Neumaterial ergänzt und durch Faserverbundstoffe oder mit hochwertigem Stahl oder Aluminium verstärkt.
In die patentierte High-Tech-Gummi-Oberfläche der Übergangs-Systeme sind hochfeste Bestandteile einvulkanisiert, die für eine hohe Rutschfestigkeit sorgen. Damit sind die Übergänge auch bei Nässe und Glätte sicher passierbar. Die Bahnübergänge sind zudem geräuscharm, da Gummi durch seine elastischen Eigenschaften eine absorbierende und dämpfende Wirkung aufweist.
Text: red/pr, Bild: KRAIBURG STRAIL