
Insbesondere der Eisenbahnverkehr ist nach Angaben der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) stark gefragt. Verglichen mit 2019, dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie und dem 9-Euro-Ticket, legten die Reisenden im Jahr 2024 insgesamt 80 % mehr Kilometer auf den Gleisen des Landes zurück.
Fahrgastzuwachs auch abseits der „Transitrouten“
„Das Deutschland-Ticket bringt aber nicht einfach so zusätzliche Fahrgäste in Bahn und Bus, sondern es fordert uns auch heraus, das Angebot stetig auszubauen“, sagte Infrastrukturministerin Dr. Lydia Hüskens (FDP) am 16. April 2025 in Magdeburg. Viele Reisende durchqueren Sachsen-Anhalt auf dem Weg zwischen Norddeutschland und Sachsen oder von und nach Berlin mit dem Nahverkehrszug. Aber sie sind nicht allein für den Fahrgastzuwachs verantwortlich – auch abseits der gängigen „Transitrouten“ hat sich die Zahl der Reisenden um 20 bis 60 % erhöht. „Insbesondere im vorigen Jahr sind uns mit dem Elbe-Havel-Stern, der Durchbindung und Kapazitätserweiterung des RE 4 von Berlin nach Stendal und den Zusatzfahrzeugen im Saale-Thüringen-Südharz-Netz sehr erfolgreiche Angebotsausweitungen gelungen, die wir sehr kurzfristig umsetzen konnten“, ergänzte die Ministerin.
Erhöhungen um bis zu 152 %
Die Fahrgastzahlen bestätigen, dass die Maßnahmen der letzten Jahre wirken. Die Strecke des RE 20 Magdeburg – Uelzen hat seit der Einführung des Stundentakts im Dezember 2023 noch einmal einen großen Zuwachs an Fahrgästen erhalten (+ 69 %). Gemeinsam mit der Linie S 1 Magdeburg – Wittenberge, die den RE 20 zwischen Magdeburg und Stendal ergänzt und dadurch einen Halbstundentakt garantiert („Altmärker Y“), entfaltet die erhöhte Kapazität ihre Wirkung. Im Vergleich zu 2019 hat sich die Zahl der Fahrgäste auf den beiden Strecken von Magdeburg in den Landesnorden um 152 %erhöht. Weitere Beispiele für stark erhöhte Fahrgastzahlen im Vergleich zu 2019 sind der RE 1 Magdeburg – Berlin (+ 64 %), der RE 9 Halle (Saale) – Kassel (+ 73 %), die RB 40 Burg – Magdeburg – Braunschweig (+ 134 %), der RE 11 Magdeburg – Thale (+ 68 %) sowie die S-Bahnen von Halle in Richtung Leipzig (+ 65 %). Ministerin Hüskens betonte abschließend: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Es darf aber nicht sein, dass mangels eines zweiten Gleises auf der Strecke Stendal – Uelzen die baustellenbedingte Umleitung des Fernverkehrs über Stendal immer wieder den Nahverkehr in Sachsen-Anhalt beeinträchtigt. Angebotsverbesserungen und Nachfragesteigerungen können nur nachhaltig sein, wenn die Finanzierung von Deutschland-Ticket, Regionalisierungsmitteln und Investitionen in das Netz langfristig stabil und angemessen ausgestaltet werden.“
Text: NASA GmbH/red, Bild: Deutsche Bahn AG / Wolfgang Klee