
Der Fahrzeughersteller Stadler liefert 19 batterie-elektrische Triebzüge des Typs FLIRT Akku an DB Regio. Die zweiteiligen Einheiten sind für das Mittelthüringer Akku-Netz bestimmt, das im Februar 2025 nach einer europaweiten Ausschreibung an die Bahntochter vergeben worden war.
Erstmals Fahrzeuge im Landesdesign
Die Bestellung der FLIRT Akku ist Teil des neuen Verkehrsvertrags zwischen dem Freistaat Thüringen und DB Regio, der von Dezember 2028 bis Dezember 2043 läuft. Das jährliche Leistungsvolumen beträgt zirka 3,6 Mio. Zug-km. Die Akkuzüge können Streckenabschnitte ohne Oberleitung von bis zu 80 km überbrücken, indem sie die während des Oberleitungsbetriebs gespeicherte Energie nutzen – so wird ein durchgehend emissionsfreier Betrieb ermöglicht. Die rund 55 m langen Zweiteiler, die weitgehend den Fahrzeugen für das Pfalznetz entsprechen, bieten 160 Sitzplätze – davon 12 Anlehnhilfen – sowie klappsitzfreie Bereiche für Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen. Darüber hinaus verfügen sie über barrierefreie Einstiege, großzügige Sitzabstände, WLAN, Video-Überwachung und eine moderne elektronische Fahrgastinformation. Erstmals gibt der Aufgabenträger für die Triebzüge ein verbindliches Innen- und Außendesign vor, das nach und nach auch in anderen Landesteilen Thüringens zur Wiedererkennbarkeit des SPNV angewendet werden soll.
Das Mittelthüringer Akku-Netz
Zum Mittelthüringer Akku-Netz gehören die Linien Erfurt – Ilmenau (RE 45 und RB 46), Erfurt – Saalfeld (RB 47), Erfurt – Bad Langensalza – Heilbad Heiligenstadt (RB 52) sowie Erfurt – Nordhausen (RE 55 und RB 56). Hinzu kommen die Verbindungen Fröttstädt – Friedrichroda (RB 48) und Gotha – Bad Langensalza (RB 53). Das Flügelungskonzept der Linien Erfurt – Ilmenau und Erfurt – Saalfeld im Bahnhof Arnstadt wird weitergeführt. Auf einzelnen Relationen wird das Angebot durch zusätzliche Früh- oder Spätfahrten ausgeweitet.
Stadler baut Marktführerschaft aus
Der Hersteller hat sich nach eigenen Angaben als Marktführer im Bereich der alternativen Antriebstechnologien etabliert. Allein in Europa stammen 50 % aller Schienenfahrzeuge mit alternativen Antrieben von Stadler, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung vom 17. April 2025. Mit mehreren erfolgreichen Projekten und Aufträgen, darunter die Lieferung von 44 FLIRT Akku an DB Regio für den Einsatz im Pfalznetz und insgesamt 151 Akkuzügen in Deutschland, habe man seine führende Position weiter ausgebaut.
Text: Stadler/red, Bild: Stadler